Sonntag, 24. November 2024

Las Vegas: MGM will 800 Mio. US-Dollar an Opfer des Attentats im Jahre 2017 zahlen

Hammer

Der Casinobetreiber MGM in Las Vegas teilte den Behörden der Vereinigten Staaten mit, dass das Unternehmen dazu bereit sei, bis zu 800 Millionen US-Dollar Entschädigung an die Opfer des Attentats vom 2. Oktober 2017 zu zahlen.

Dem Betreiber der Hotel & Casino Resorts wurde vorgeworfen, nicht ausreichend für die Sicherheit der Menschen gesorgt zu haben. Mit diesem Vergleich will MGM

Am 2. Oktober 2017 tötete Stephen Paddock (64) aus dem Fenster seiner Suite im 32. Stockwerk im Mandala Bay Resort mindestens 59 Menschen, die das Country Festival „Route 91 Harvest“ besucht hatten, weitere 527 wurden teilweise schwer verletzt. Diese Tat forderte die höchste Opferzahl eines Einzeltäters in der amerikanischen Geschichte der Neuzeit.

Pass Stephen Paddock

Stephen Paddock tötete 2017 59 Menschen. (Bild: wikimedia.org)

Bis heute konnte die Polizei nicht ermitteln, welche Motivation hinter dem Attentat steckte. Politische oder religiöse Motive konnten ausgeschlossen werden. Paddock hinterließ auch kein Manifest oder eine Notiz. Seine Verwandten gehen davon aus, dass er an einer psychischen Erkrankung gelitten haben könnte.

Dass so eine Einigung erzielt werden könne, halte das Unternehmen für sehr wahrscheinlich, teilte Debra DeShong, die Sprecherin von MGM, der Securities and Exchange Commission [Seite auf Englisch] am Donnerstag mit, als das stehe ein Betrag in Höhe von 751 Millionen US-Dollar an Versicherungen zur Verfügung.

MGM geht in die Defensive

Über 1.900 Menschen traten im vergangenen Sommer mit Schadenersatzforderungen an den Casinobetreiber heran. Sie warfen MGM Resorts, dem Eigentümer und Betreiber des Mandala Bay Hotels und des Konzertbereichs, in dem das Route 91 Harvest Festival stattfand, vor, die 22.000 Gäste des Konzerts nicht ausreichend geschützt zu haben.

Die Kläger wiesen darauf hin, dass der Todesschütze Stephen Paddock mehrere Tage damit verbracht habe, ein Arsenal an Waffen und Munition in seinem Hotelzimmer zu deponieren. MGM wies die Anschuldigungen anfangs zurück, ließ sich aber dann auf Verhandlungen ein.

Opfer fordern mehr Geld

Robert Eglet, der Anwalt, der die Mediationsgespräche im Namen seiner Mandanten führt, sagte, dass es noch zu früh für eine Meldung einer möglichen Vergleichsspanne von bis zu 800 Millionen US-Dollar sei.

Mandalay Bay Hotel

Die Schüsse wurden vom Mandalay Bay Hotel abgegeben. (Bild: wikimedia.org)

Eglet führte weiterhin aus, dass der erwähnte Betrag nicht einmal annähernd den Forderungen seiner Mandanten entspreche.

Der Jurist erklärte, er vertrete etwa 4.200 Antragsteller, nicht nur aus Nevada und Kalifornien, sondern auch aus anderen Bundesstaaten.

Außerdem seien darunter auch Personen, die noch keine offiziellen Schadenersatzforderungen gestellt hätten.

Eglet kommentierte:

„Es stimmt, dass ein möglich wäre. Aber er ist meiner Meinung nach nicht sehr wahrscheinlich. Es wurde noch nichts unterzeichnet. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, bis wir eine Einigung erzielen.“

Eglet führte weiterhin aus, dass derzeit Gespräche mit den juristischen Vertretern des MGM Resorts geführt würden. Dass das Unternehmen der SEC Bericht erstatten werde, sei ihm bekannt gewesen.

DeShong sagte, nach mehreren Mediationssitzungen, die über mehrere Monate abgehalten worden seien, habe bereits ein Fortschritt erzielt werden können.

Das Ziel sei vor allem, so DeShong, die Diskrepanzen aufzulösen, damit alle Betroffenen sich ihrem Heilungsprozess widmen könnten.

John Chatwin vom Centurion Insurance Services in Henderson sagte, einer der Schritte, um zu einer Einigung zu gelangen, bestehe im Allgemeinen darin, Antragsteller in Gruppen einzuteilen, die von den am stärksten betroffenen Opfern bis zu den weniger betroffenen reichen.

Chatwin sagte:

„Jemand, der querschnittsgelähmt ist, wird mehr medizinische Hilfe brauchen als jemand, der sich nur etwas gebrochen hat. Ich versuche nicht, das Ausmaß der bei diesem Vorfall verursachten Traumata kleinzureden und ich weiß auch, dass es auch psychische Schäden gab und Schäden bei Ehepartnern und Verwandten.“

Chatwin gehe davon aus, dass die am stärksten Betroffenen voraussichtlich die kleinste Gruppe sein würden. Allerdings wachse die Zahl der weniger betroffenen Opfer. Er fügte hinzu, dass allein die Anwaltskosten die Hälfte der Schadenersatzsumme ausmachen werde.

Ob oder wann es zu einer Einigung kommen wird, ist noch nicht bekannt. Die Beteiligten gehen aber davon aus, dass die Verhandlungen binnen eines Jahres abgeschlossen sein werden.