Messebranche fordert Öffnungsperspektiven: Hoffnung für die Gamescom 2022?
Philip Harting fordert Planungssicherheit für die Messebranche. (Bild: auma.de, Pressefoto)Im Rahmen des Bund-Länder-Treffens am Mittwoch soll über eine stufenweise Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen entschieden werden. Der Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA hat in seinem Statement am Montag eine landesweite Öffnungsperspektive sowie Planungssicherheit gefordert, damit Großveranstaltungen wie die Gamescom stattfinden könnten.
Lange habe die Wirtschaft die Corona-Beschränkungen mitgetragen. Doch nun sei die Impfquote hoch und es gebe ausgefeilte Hygienekonzepte. Allerdings fehle es im dritten Jahr der Pandemie an echtem Verständnis der Politik für die Notlage der Messewirtschaft, kommentierte der AUMA-Vorsitzende Philip Harting.
Hoffnung auf die Gamescom 2022
Die Veranstalter der Gamescom 2022 in Köln sind derzeit zuversichtlich, dass die größte Videospiele-Messe Europas stattfinden wird, wenn auch mit einer geringeren Teilnehmerzahl. Verzeichnete die Gamescom 2019 noch 370.000 Besucher, rechnen Experten dieses Jahr mit rund 100.000 Gästen vor Ort in den Messehallen.
Allerdings gibt es derzeit noch keine offizielle Ankündigung hinsichtlich des vorgesehenen Hybrid-Programms. Zu Zeiten vor der Corona-Pandemie lief im Februar die Frühbucher-Phase bereits auf Hochtouren.
Tausende Arbeitsplätze in Gefahr
Von den rund 230.000 Arbeitsplätzen in der Messe-Branche seien derzeit 165.000 akut gefährdet, erklärte Harting. Weitere Wochen des Wartens brächten die Messebranche in noch größere Nöte.
Die Grundlage für Messeverbote im Infektionsschutzgesetz, das am 19. März 2022 ausläuft, dürfe keinesfalls verlängert werden, so Harting:
Messebranche fordert Planungssicherheit
Das Jahr 2022 begann mit düsteren Aussichten. Aufgrund der fehlenden Planungssicherheit wurden von den 390 Messen deutschlandweit bereits 70 Veranstaltungen abgesagt oder verschoben.
Dazu gehören unter anderem die Nürnberger Spielwarenmesse und die Premiere des G4L Gaming Festivals in Düsseldorf im Februar sowie zahlreiche wichtige Leitmessen der Weltwirtschaft.
Das Dickicht an Restriktionen habe zur Folge, dass bereits weitere für Frühjahr und Sommer geplante Messen abgesagt worden seien. Insbesondere internationale Gäste könnten die uneinheitlichen Regeln in Deutschland nicht mehr nachvollziehen, erklärte Harting:
Hinzukomme der enorme wirtschaftliche Schaden. Die AUMA schätze die Verluste auf über 50 Mrd. Euro seit Anfang 2020. Zu Zeiten vor der Pandemie habe die Messebranche einen wirtschaftlichen Beitrag von rund 28 Mrd. Euro im Jahr geleistet.
Die Branche blickt nun auf das Treffen der Ministerpräsidenten am Mittwoch. Bis zum 20. März könnten zahlreiche Restriktionen zurückgenommen werden. Ob die Lockerungen auch die Messebranche umfassen, bleibt abzuwarten.