Schwedischer Eishockey-Club Björklöven unter Match-Fixing-Verdacht
Ein ungewöhnliches Spielergebnis und auffällige Wettbewegungen sorgen für Unruhe im schwedischen Eishockey. Es steht der Verdacht im Raum, dass Spieler des IF Björklöven am Montag ein Zweitliga-Spiel gegen den Club Mora IK zum eigenen Nachteil manipuliert haben. Nun ermittelt unter anderem der staatliche Sportwettenbetreiber Svenska Spel.
Acht Treffer geschenkt?
Eigentlich war es für den Zweitplatzierten in Schwedens 2. Eishockey-Liga HockeyAllsvenskan am Montagabend gut gelaufen. Doch bei einem Zwischenstand von 3:0 gegen die Kontrahenten aus Mora wendete sich für Björklöven das Blatt. Letztlich verlor das auch von den Buchmachern als Favorit gehandelte Team aus dem ostschwedischen Umeå die Begegnung mit 4:8.
Aktuell machen Verdachtsfälle von Spiel- und Wettmanipulation in Schweden immer wieder Schlagzeilen. Unter anderem hat die Glücksspielaufsicht Spelinspektionen jüngst bekanntgegeben, gegen einen ehemaligen Fußballer der U-21-Nationalmannschaft zu ermitteln, der 2019 gegen Zahlung von umgerechnet rund 29.000 Euro eine gelbe Karte provoziert haben soll.
Schon während des Spiels waren Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Spielverlaufs laut geworden. Unter anderem über Twitter teilten Zuschauer Szenen, in denen das Verhalten einiger Spieler den Eindruck erweckte, dass dem Gegner der Sieg ermöglicht werden sollte.
Doch nicht nur auf dem Eis sorgte die Partie für Stirnrunzeln. Eigenen Angaben zufolge registrierten sowohl diverse Nutzer als auch mehrere Buchmacher im Zusammenhang mit dem Spiel alarmierende Wettbewegungen. So erklärte der staatliche Anbieter Svenska Spel, dass bei den Wetten auf die Partie ungewöhnlich viel Geld im Einsatz gewesen sei.
Eingehende Untersuchungen
Zudem sei bereits ein massiver Anstieg der Wetten auf einen Sieg Moras registriert worden, während Björklöven noch geführt habe. Der Buchmacher hatte auf die ungewöhnlichen Bewegungen mit einer umgehenden Aussetzung aller Live-Wetten auf das Spiel reagiert. Auszahlungen bleiben bis zum Abschluss der laufenden Untersuchung eingefroren. Auch Wettanbieter Unibet erklärte, Ermittlungen anzustellen.
Dan Korhonen, Leiter der Abteilung Sportwetten und Spielsicherheit bei Svenska Spel, erklärte der öffentlich-rechtlichen Fernsehgesellschaft SVT gegenüber:
Der erste Schritt besteht darin, alle Spieltransaktionen zu prüfen, um möglicherweise etwas zu finden, das in Echtzeit nicht gefunden werden konnte. Dann haben wir natürlich einen Dialog mit dem Eishockeyverband und deren Ermittlungen. Wir versuchen, Informationen zu sammeln und bei der Ermittlungsarbeit so viel wie möglich zu helfen, um zu Schlussfolgerungen zu gelangen.
Inwieweit auch die Abteilung Sportkriminalität der Polizei tätig werde, so SVT, hinge davon ab, welche Erkenntnisse Eishockey-Verband und -Liga ihr übermittelten.
Der verdächtigte Verein zeigt sich derweil zerknirscht. In einem Statement [Seite auf Schwedisch] erklärt Björklöven-CEO Anders Blomberg, dass er hoffe, dass im Laufe der Untersuchung jeder Stein umgedreht werde. Sollte sich der Verdacht des Match-Fixings bestätigen, sei dies völlig „inakzeptabel“ und widerspreche allem, wofür der Verein stehe.