Manny Pacquiao vs. Keith Thurmann: Wer wird der König im WBA-Weltergewicht?
Am 20. Juli 2019 findet in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas die WBA-Weltergewichts-WM im Boxen zwischen Manny Pacquiao (40) und Keith Thurman (30) statt.
Der Kampf zwischen dem amtierenden WBA-Super-Champion Thurman (29 Siege, 0 Niederlagen, 0 Unentschieden, 22 KO`s) und dem WBA-Weltmeister Pacquiao (61 Siege, 7 Niederlagen, 2 Unentschieden, 39 KO`s) wird bei Boxfans und Experten schon jetzt als Fight des Jahres gefeiert. Wer ihn gewinnt, ist unbestrittener Meister der Gewichtsklasse.
Pacquiao wählt ungeschlagenen Gegner
Dass der Fight zwischen dem WBA-Weltmeister und dem WBA-Super-Champion überhaupt zustande kam, ist der Initiative Pacquiaos zu verdanken. Es war nämlich der Filipino, der die Wahl seines nächsten Gegners traf.
Im fortgeschrittenen Boxeralter von 40 Jahren scheint sich der Ausnahmeathlet noch einmal beweisen zu wollen, dass er selbst einen 10 Jahre jüngeren Gegner mit makellosem Kampfrekord besiegen kann.
Ein Mann mit vielen Talenten
Manny Pacquiao gilt in seiner Heimat als Volksheld und als Mann mit vielen Talenten. Neben dem Boxen und zahlreichen karitativen Engagements ist der „Pac-Man“ auch in der Politik tätig. Im Jahre 2010 wurde er erstmals ins philippinische Repräsentantenhaus gewählt. Im Jahre 2016 wurde er schließlich sogar Senator. Für Kontroversen sorgte Pacquiao im Jahre 2017 mit dem Vorhaben, die Todesstrafe in dem Inselstaat wieder einzuführen.
Derzeit bereitet sich Pacquiao in Los Angeles mit seinem Coach Freddie Roach auf den Kampf vor. Die Trainer-Legende verordnete Pacquiao eine Kombination aus Sparring, Cardio- und Krafttraining.
Keith Thurman (links) gilt als harter Fighter. (Quelle: Wikipedia)
Obwohl in den letzten Wochen viel über den Konditions- und Kraftvorteil Thurmans diskutiert wurde, sieht Roach keinen Anlass zur Beunruhigung.
Im Interview mit dem Sportnachrichtenportal Fanatics View (Link auf Englisch) sagte „Master Roach“, dass er daran glaube, dass sein Schützling den Kampf relativ einfach gewinnen könne.
Er müsse Pacquiao sogar dazu zwingen, nicht zu viel zu trainieren. Derzeit laufe der hauptberufliche Politiker jeden Morgen zwei Stunden und trainiere am Nachmittag weitere vier Stunden im Gym.
Der Weltmeister sucht die Herausforderung
Auch Pacquiao zeigt sich für den bevorstehenden Kampf optimistisch. Ihm gehe es beim Boxen noch immer um die Herausforderung und das Entertainment. Gegenüber Yahoo Sports erklärte der 8-Divisionen-Champion, wieso er gerade gegen Thurman kämpfen will:
„Ich mochte, wie er gegen Danny Garcia kämpfte. Ich dachte, dass sein Stil am besten zu meinem passen würde. Wir werden den Fans einen großartigen Kampf bieten und eine spannende Nacht.“
Ob Spannung und Herausforderung die einzigen Motive für den Fight sind, ist allerdings fraglich. Thurmann war in den letzten Jahren häufig verletzt und konnte nur selten kämpfen. Eine Titelverteidigung gegen Josesito Lopez im Januar ging nur knapp zugunsten des US-Amerikaners aus.
Für Pacquiao könnte es sich also nicht nur um eine reizvolle Aufgabe, sondern auch einen günstigen Zeitpunkt für den Kampf gegen den WBA-Super-Champion handeln.
Thurman gibt sich siegessicher
Trotz Pacquiaos intensivem Training und Thurmans Praxisrückstand, dürfte der Kampf für Pacquiao kein völliger Selbstläufer werden.
Denn auch Thurman bereitet sich eingehend auf die Schlacht am 20. Juli vor. Er trainiert bei Box-Coach Dan Birmingham und engagierte zusätzlich zwei Stärke- und Konditionstrainer. Thurman selbst sieht seinen größten Vorteil im Altersunterschied.
Vor dem Kampf sagte er über seinen älteren Kontrahenten:
„Ich habe Manny über viele Jahre beobachtet, dies ist das erste Mal Angesicht zu Angesicht (…). Er sieht nicht sehr gealtert aus, er hat asiatisches Blut in sich. Er sieht immer noch aus wie mit 15 Jahren. Aber wird er sich auch bewegen wie mit 15? Wird er sich nach einem Schlag erholen wie ein junger Kämpfer?“
Das sagen die Buchmacher zum Fight des Jahres
Die Buchmacher sehen Pacquiao trotz seines höheren Alters im Vorteil. Mit Siegquoten zwischen 1.80 und 2.00 ist er jedoch nur knapper Favorit. Für einen Sieg von Keith Thurman werden derzeit Quoten zwischen 1.95 und 2.10 aufgerufen.