Donnerstag, 21. November 2024

Entscheidung: Macau vergibt sechs Casino-Lizenzen mit zehn­jähriger Laufzeit

Hochhäuser, Straße in Macau Die Casino-Lizenzen sollen ab Sommer 2022 gelten (Bild: Pixabay)

Glücksspielkonzerne mit einer Casino-Präsenz in Macau haben seit heute etwas mehr Gewissheit, wie es mit ihrem Geschäft in der asiatischen Spielerhochburg weitergehen wird. Am Freitagnachmittag (Ortszeit) gab die Regierung von Macau bekannt, dass es weiterhin sechs Casino-Lizenzen in der Stadt geben soll. Deren Laufzeit wurde auf zehn Jahre begrenzt, mit der Option, diese in „außerordentlichen Fällen“ einmalig um weitere drei Jahre zu verlängern.

Die Entscheidung der Regierung nimmt den Casino-Betreibern einen Teil der Ungewissheit, die seit Beginn der Konsultationen zur neuen Lizenzvergabe geherrscht hatte. Viele Verantwortliche aus der Glücksspielbranche dürften erleichtert auf die Nachricht reagiert haben, dass der aktuelle Status Quo aufrechterhalten wird.

Aktuell haben sechs Unternehmen in Macau eine Glücksspielgenehmigung. Die von Wynn Macau, Sands China, MGM China, SJM Holdings, Galaxy Entertainment und Melco Resorts gehaltenen Casino-Lizenzen laufen am 26. Juni 2022 aus.

Zugleich kündigten die zuständigen Minister an, dass sich alle Interessenten in einem neuen Vergabeverfahren um eine Lizenz bewerben müssen. Dies gilt auch für die aktuellen Inhaber, die sich nun ebenfalls einer erneuten behördlichen Prüfung zu unterziehen haben.

Gute Chancen für Lizenzinhaber

Asiatische Medien rechnen den Lizenzinhabern jedoch gute Chancen aus, sich bei der Vergabe erneut durchzusetzen. Allerdings fordert die Verwaltung von Macau einige Änderungen in der wirtschaftlichen Struktur der künftigen Casino-Betreiber.

Demnach müssen diese ihr Eigenkapital von bisher umgerechnet 22 Mio. Euro auf 545 Mio. Euro aufstocken. Darüber hinaus müssen sie sicherstellen, dass sich mindestens 15 % der Unternehmensanteile im Besitz eines in Macau beheimateten „Managing Directors“ befinden. Bisher hatte dieser Anteil bei 10 % gelegen.

Macaus Finanzminister Cheong Weng Chon betonte bei der Pressekonferenz, dass keine Erhöhung der Glücksspielsteuer geplant sei. Auch künftig müssten die Casino-Betreiber zwischen 35 und 39 % ihrer Bruttospielerträge an den Staat abführen.

Erfreut dürften die Glücksspielunternehmen bei der Verkündung registriert haben, dass von der Einberufung eines Regierungsvertreters in das Casino-Management nicht mehr die Rede ist. In den vergangenen Wochen hatten Medien gemutmaßt, dass die Regierung dies zur Bedingung für die Lizenzerteilung machen könnte, um die Unternehmen „stärker an Macau zu binden“.

Bevor der Bewerbungsprozess starten kann, muss die Glücksspielgesetzgebung an die neuen Regelungen angepasst werden. Deshalb ist noch nicht endgültig sicher, wann das Verfahren beginnen kann. Minister Cheong betonte allerdings, dass die existierenden Lizenzen kurzfristig verlängert werden könnten, sollte sich der Prozess über den 26. Juni 2022 hinausziehen.