Glücksspielbezogene Kriminalität in Macau 2020 erheblich gesunken
Die Glücksspiel-Metropole Macau hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 einen Rückgang der Kriminalität in Verbindung mit dem Glücksspiel verzeichnet. Dies geht aus den neusten Daten des Ministeriums für innere Sicherheit hervor, die letzte Woche veröffentlicht wurden.
Der Leiter des Macau Security Office, Wong Sio Chak, erklärt, dass der Rückgang der registrierten Straffälle mit dem Einbruch des Tourismus aufgrund der Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zusammenhänge.
Die Umsätze der Casinos in Macau gingen von Januar bis September 2020 um 82,5 % zurück. In diesem Zeitraum besuchten 87 % weniger Touristen die Glücksspielmetropole in der chinesischen Sonderverwaltungszone.
Weniger Drogenhandel und Wucher
Wie das Nachrichtenportal Macau Business [Seite auf Englisch] meldet, sei die Anzahl der Verbrechen zwischen Januar und September im Vergleich zum Vorjahr um 67 % gesunken.
So seien der Polizei nur 23 Fälle von Taschendiebstahl gemeldet worden. Im Vorjahreszeitraum seien 148 Fälle registriert worden. Weiterhin hätten die Behörden 60 Betrugsfälle untersucht. 2019 habe es sich um 291 Fälle gehandelt.
Die gemeldeten Fälle im Zusammenhang mit Kreditwucher seien um 87,9 % auf 57 Fälle gesunken. Weiterhin seien nur drei Betrugsdelikte mit der Verwendung gefälschter Casino-Chips im Gesamtwert von 1,02 Mio. HKD (109.827 Euro) gemeldet worden.
2019 seien es noch 189 Delikte mit einem Gesamtwert von 17,5 Mio. HKD (1.884.288 Euro) gewesen. Im Berichtszeitraum seien keine Raubfälle in Casinos registriert worden.
Anstieg des illegalen Online-Glücksspiels
Online-Glücksspiel ist in ganz China illegal. Das gilt auch für Macau. Zwar sei die Kriminalität in Macau gesunken, allerdings gebe es eine Zunahme der Aktivitäten illegaler Online-Glücksspiel-Netzwerke.
Diese sollen insbesondere High Roller bedienen, die normalerweise in Macauer Casinos spielen. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden seien 125 illegale Glücksspiel-Plattformen identifiziert worden. Bisher seien 97 dieser Webseiten offline gegangen.
Auch in der Häufigkeit der Delikte, die nicht im direkten Zusammenhang mit dem Glücksspiel stehen, seien Veränderungen festzustellen. So sei der Drogenhandel gegenüber dem Vorjahr um 43 % auf 53 Fälle zurückgegangen. Auch Vergewaltigungen seien um 44 % auf rund 18 Fälle zurückgegangen.