Donnerstag, 21. November 2024

Lottoanbieter fordern strenge Regulierung von Lootboxen

FIFA Spieler, Ball Auch die FIFA-Games werden wegen der Lootboxen immer wieder Zielscheibe von Diskussionen. (Symbolbild: Pixabay)

Im Rahmen des Aktionstages Glücksspielsucht, der am gestrigen Mittwoch stattfand, haben mehrere staatliche Lottoanbieter zu einer strengen Regulierung von Lootboxen aufgerufen. Es handele sich dabei um eine gefährliche Vermischung von Glücksspiel und Gaming, die besonders für jugendliche Spieler zur Gefahr werden könne.

Lotto-Kampagne gegen Lootboxen

Der Lottoanbieter WestLotto unterstützte den von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Aktionstag Glücksspielsucht und startete unter anderem auf seinen Social-Media-Kanälen, auf seiner Webseite, der App und in den Annahmestellen eine Kampagne. Diese erhielt das Motto „Kein Glücksspiel für Kinder. Lootboxen in Computerspielen sind versteckte Kostenfallen“.

Da die Lootboxen gegen Echtgeld erworben werden können, die in ihnen erhaltenen Items jedoch zufällig seien, würden Videospiel und Glücksspiel verschmelzen, ohne dass eine Regulierung stattfinde. Dies sei nicht nur eine Kostenfalle, sondern biete vor allem Jugendlichen eine „gefährliche Einstiegsluke“ in das problematische Spielverhalten.

Auf die Folgen, die dies für Glücksspiel-Anbieter mit sich bringen könnte, wies WestLotto-Geschäftsführer Andreas Kötter bereits Mitte dieses Monats in einer Pressemitteilung hin. Darin erklärte er:

„Es sollte allen klar sein, dass wir jetzt gemeinsam handeln müssen. Ansonsten erben wir als verantwortungsvolle Anbieter in einigen Jahren Glücksspieler, die als Minderjährige eingestiegen sind – und problematisches Spielverhalten gleich mitbringen.“

Er forderte zu einer wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskussion auf. Einerseits müssten dabei die Medienkompetenzen von Kindern und Jugendlichen thematisiert werden. Andererseits stehe das unregulierte Angebot dem Jugend- und Spielerschutz entgegen.

Forderungen an die Politik

Diese Haltung vertritt auch der Geschäftsführer von Lotto Mecklenburg-Vorpommern Dr. Ait Stapelfeld. Er sagte in einer Presseerklärung:

„Viele Eltern sind sich der Gefahr gar nicht bewusst, die beispielsweise die Lootboxen im beliebten Spiel „FIFA“ darstellen.“

Daher sei es nicht nur Zeit, das Thema öffentlich zu diskutieren, sondern es müsse gehandelt werden. Seines Erachtens werde die Problematik von der Politik derzeit unterschätzt. Kaufanreize, wie sie Lootboxen mit ihren digitalen Items oder Charakteren darstellen, seien im Glücksspiel verboten.

Einer frühzeitigen Konditionierung von Spielern müsse hier entgegengewirkt werden. Daher habe er sich mit einem Schreiben an Stefanie Drese, die mecklenburgische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport, gewandt.

Ob Aktionen wie das Schreiben von Dr. Stapelfeld oder die Kampagne von WestLotto den Anstoß zu einer Regulierung geben könnte, bleibt abzuwarten. Zwar wurden von der Politik bereits Absichtserklärungen abgegeben, beispielsweise im Koalitionsvertrag von Schleswig-Holstein, der die Regulierung von Lootboxen beinhaltet, dabei ist es bislang allerdings auch geblieben.