LÖWEN-Gruppe: Die Krise als Chance für neues Glücksspiel
Das deutsche Glücksspielunternehmen LÖWEN-Gruppe hat am Donnerstag seinen Corporate-Responsibility-Bericht 2020 veröffentlicht. Darin berichtet der Konzern über seine Aktivitäten und Fortschritte im Krisenjahr 2020 und gibt einen Ausblick auf künftige Vorhaben und Entwicklungen.
Neue Spiele und Technologien
Das vergangene Jahr sei „eine sehr harte Schule“ gewesen und habe das Unternehmen und seine fast 4.200 Mitarbeiter vor eine harte Probe gestellt. Trotz monatelanger Kurzarbeit und Schließungen von Spielstätten habe die LÖWEN-Gruppe diese bislang bestanden.
Statt den Kopf in den Sand zu stecken, habe sich der Konzern auf die Entwicklung neuer Spiele und Technologien fokussiert. Ein Ergebnis sei beispielsweise der brandneue Slot „Sizzling Book“, der eine Verschmelzung der bekannten Automaten-Klassiker „Book of Ra“ und „Sizzling Hot“ darstelle.
Darüber hinaus habe die LÖWEN-Gruppe im letzten Jahr an der Entwicklung eines Freischaltterminals mit Dokumentenleser gearbeitet. Dieser soll Spielhallen dabei helfen, die gesetzlichen Vorgaben für das neue Spielersperrsystem umzusetzen.
Harsche Kritik an der Corona-Politik
Während die LÖWEN-Gruppe die Krise für sich bestmöglich als Chance genutzt habe, kritisiere der Konzern die vorherrschende Anti-Glücksspiel-Politik in Deutschland. Diese sei im Zusammenhang mit Corona noch einmal sehr deutlich geworden. Geschäftsleitungsmitglied Dr. Daniel Henzgen erklärte:
Diese realitätsverweigernde Haltung spiegelte sich auch in der irreführenden Debatte um die Systemrelevanz von Industrien in der Pandemie wieder. Die Frage ist dabei nicht, was relevant ist, sondern, welches System die politischen Akteure im Sinn haben. […] Die kleinen menschlichen Alltagsfreuden zu negieren, für irrelevant oder minderwertig zu erklären und ihrer marktwirtschaftlichen Befriedigung prohibitiv zu begegnen, ist Ausdruck einer gefährlichen Ideologie.
Seiner Ansicht nach sei „in einer sozialen Marktwirtschaft alles, was am Markt besteht, relevant für das System“. Das schließe auch Spielhallen ein, die eine Nachfrage und Bedürfnisse der Menschen erfüllten.
Realitätsfern zeige sich die Regierung aber nicht nur in Bezug auf die Corona-Restriktionen für den Glücksspielbereich. Es sei auch ein Paradoxon, den landbasierten Sektor durch neue Mindestabstände zu dezimieren, gleichzeitig aber das Online-Glücksspiel flächendeckend zu legalisieren.
Positiver Ausblick auf legales Online-Glücksspiel
Die Legalisierung des Online-Glücksspiels halte die LÖWEN-Gruppe dabei grundsätzlich für sinnvoll. In der Tat komme sie etwas spät, da auch in Deutschland die Menschen seit Jahren zockten und sich der Illegalität der Angebote häufig nicht bewusst seien. Der Bericht beinhaltet zu diesem konkreten Punkt ein Interview mit Managing Director Oliver Bagus.
Laut diesem warte der Konzern schon seit langem darauf, in Deutschland auch online durchstarten zu können. Die LÖWEN-Gruppe bewerbe sich daher „selbstverständlich“ um eine Lizenz und bereite derzeit alle nötigen Unterlagen vor. Inwieweit das Online-Geschäft jedoch ein Erfolg werden könnte, sei ungewiss.
Wir starten mit dem besten Online-Glücksspielangebot, das unter […] den strikten Regeln für legale Anbieter möglich ist. Wie erfolgreich wir in den kommenden Jahren sein werden, haben wir leider aber nicht nur selbst in der Hand. Denn die unfaire Konkurrenzsituation mit illegalen Anbietern besteht ja fort.
Entscheidend werde daher vor allem sein, wie die zukünftige staatliche Aufsichtsbehörde gegen illegale Anbieter vorgehen werde. Auch müsse sich zeigen, ob die gegenwärtigen Regelungen eine ausreichende Attraktivität der legalen Angebote gewährleisteten.