Deutscher Corona-Lockdown verlängert: Auch die Spielbanken bleiben geschlossen
Bund und Länder haben sich am 10. Februar über die Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März geeinigt. Betroffen sind auch die deutschen Spielbanken und Casinos, die ebenfalls geschlossen bleiben müssen.
Mit dem Beschluss setzt sich die kritische Situation der landbasierten Glücksspielbranche in Deutschland fort. Bereits mit Beginn des ersten Lockdowns waren viele Spielbanken gezwungen, mit Sparmaßnahmen gegenzusteuern, um die Einnahmerückgänge zu kompensieren.
Maßnahmen der Spielbanken in Sachsen
Frank Schwarz, Geschäftsführer der Sächsische Spielbanken GmbH, erklärte gegenüber CasinoOnline.de, dass man einige bestehende Vereinbarungen mit Vertragspartnern habe aussetzen müssen. Mit anderen haben das Unternehmen Lösungen entwickelt, um die Corona-bedingten Folgen zu meistern.
Schritte wie diese sowie die vom Unternehmen um 10 % aufgestockte Kurzarbeiterregelung hätten dazu geführt, dass die sächsischen Spielbanken das Jahr „dennoch mit einem positiven Jahresergebnis 2020 abschließen“ konnten.
Die eingeleiteten Maßnahmen würden bis auf Weiteres aufrechterhalten. Das Unternehmen gehe derzeit von einer Wiedereröffnung im März 2021 aus. Zugleich betonte Frank Schwarz die Gefahr, die mit der Schließung der Spielbanken einhergehe:
Mit der Fortsetzung des Lockdowns besteht die Gefahr, dass zunehmend unsere Gäste ins (illegale) Online-Spiel abwandern und nur schwer zurückzugewinnen sind.
Dass der Weg zurück in die Normalität länger dauern könnte, ist dem Geschäftsführer bewusst. Er gehe davon aus, das Besucheraufkommen der vor-Corona-Zeit voraussichtlich erst im Jahr 2022 zu erreichen.
Vergleichbare Auswirkungen in Bayern
Auch in Bayern sind die Verluste deutlich spürbar. Nachdem die Spielbanken des Landes bereits vom 14. März bis 10. Mai vollständig hatten schließen müssen, konnten das Automatenspiel sowie ab 15. Juni das Casino-Spiel aufgrund der Abstands- und Hygienebestimmungen nur eingeschränkt aufgenommen werden.
Hoffnung geben könnte der Branche der von einigen Bundesländern ins Spiel gebrachte Stufenplan, der mögliche Öffnungsschritte enthält. So könnte dem Einzelhandel und Museen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern die Wiedereröffnung unter Einhaltung strikter Abstandsregeln gestattet werden. Inwieweit von einer solchen Regelung neben Hotels und Restaurant auch Spielbanken profitieren, ist jedoch noch nicht geklärt.
Die erneute Schließung aller Betriebe zum 1. November habe die wirtschaftliche Lage zusätzlich belastet. Die für die Bayerischen Spielbanken zuständige Staatliche Lotterieverwaltung erklärte, dass der Bruttospielertrag im vergangenen Jahr auf rund 57 Millionen Euro gesunken sei.
Im Vergleich zu 2019 entspreche dies einem Minus von 34 %. Noch größer sei der Rückgang bei den Gästezahlen gewesen. Diese seien 2020 um etwa 50 % eingebrochen. Es dürfte somit auch in Bayern dauern, bis die Spielbanken das vor-Corona-Niveau wieder erreichen.