LeoVegas beweifelt Tragfähigkeit des neuen Glücksspielstaatsvertrages
Der Glücksspielkonzern LeoVegas hat am Donnerstag seinen Finanzbericht vom vierten Quartal 2020 veröffentlicht. In diesem Zuge äußert das Unternehmen Zweifel, ob der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag 2021 aufgrund der strikten Vorgaben tragfähig sei und ob er sich für Anbieter lohne.
Die an der Stockholmer Börse notierte Gruppe bezieht sich in ihrem Bericht auf eine Reihe von Einschränkungen, die bei Beantragung einer Glücksspiellizenz in Deutschland eingehalten werden müssten.
Dazu zählten das obligatorische Einsatzlimit von 1 Euro pro Spielrunde, die 5 Sekunden Pause zwischen den Spins, das Verbot von Live-Casino-Angeboten und das monatliche Einzahlungslimit von 1.000 Euro.
Diese Einschränkungen wirkten sich nachteilig auf die Spielererfahrung aus und könnten zu einer geringen Kanalisierung führen, so das Unternehmen. Doch es habe sich auch gezeigt, dass sich die Regelungen negativ auf den Umsatz ausgewirkt hätten, nachdem das Spielangebot den Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags angepasst worden sei.
CEO und Präsident von LeoVegas, Gustaf Hagman, spricht auch ein weiteres Problem an:
Die Betreiber auf dem Markt verhalten sich in Bezug auf die neuen Beschränkungen unterschiedlich, und derzeit fehlt in der laufenden Übergangszeit die notwendige Klarheit, was leider zu einer verzerrten Wettbewerbssituation geführt hat, bis das Lizenzsystem vollständig implementiert sein wird.
Wachstum auf den Kernmärkten verzeichnet
Anders als auf dem deutschen Markt habe LeoVegas im vierten Quartal sowie im Geschäftsjahr 2020 auf seinen Kernmärkten ein hohes Wachstum verzeichnen können. Dabei habe sich Italien zu einem der wichtigsten Märkte entwickelt.
Während des vierten Quartals stieg der Umsatz um 13 % auf 98,4 Mio. Euro (2019: 87,1 Mio. Euro), der Bruttogewinn auf 66,9 Mio. Euro (2019: 57 Mio. Euro). Die Zahl der einzahlenden Kunden betrug 461.983 (2019: 372.032). Dies mache ein Plus von 24 % aus.
Umgelegt auf die Produktbasis habe das Casino 75 % der Umsätze erwirtschaftet, gefolgt von Live-Casino-Spielen mit 16 % und Sportwetten mit 9 %.
Für LeoVegas sei 2020 trotz häufiger Änderungen der Spielanforderungen auf den Märkten und inmitten einer globalen Pandemie ein Rekordjahr mit dem stärksten vierten Quartal aller Zeiten gewesen, sagt Hagman.