Freitag, 22. November 2024

Las Vegas Casino verklagt Eishockey-Star wegen Spielschulden

Evander Kane auf dem Eis|Evander Kane auf dem Eis|Ein Puck mit dem Ahornblatt

Anwälte des Cosmopolitan Casinos in Las Vegas haben vor dem Clark County Bezirksgericht eine Zivilklage gegen den NHL-Star Evander Kane eingereicht. Wie das Las Vegas Review-Journal (Link auf Englisch) am Dienstag berichtete, habe der 28-Jährige aufgelaufene Spielschulden in Höhe von 500.000 US-Dollar nicht beglichen.

Kane wird vorgeworfen, im April dieses Jahres insgesamt acht Kredite zwischen 20.000 und 100.000 US-Dollar bei dem Casino aufgenommen und nicht zurückgezahlt zu haben.

Nun soll der Kanadier sowohl eine halbe Millionen US-Dollar an das Casino zahlen als auch die Verfahrens- und Anwaltskosten in Höhe von 15.000 US-Dollar tragen.

Der Flügelspieler der San Jose Sharks hatte sich am 15. April 2019 wegen eines Playoff-Spiels gegen die Las Vegas Golden Knights in der Glücksspielmetropole aufgehalten und soll die Darlehen zu dem Zeitpunkt erhalten haben.

Kane, der bei den Sharks gerade einen Siebenjahresvertrag im Wert von 49 Millionen US-Dollar erfüllt, ist derzeit wegen einer Attacke auf einen Schiedsrichter für drei Spiele ohne Bezahlung gesperrt. Zu den Vorwürfen des Casinos wollte sich der Angreifer bislang nicht äußern.

Kämpfe auf und abseits des Spielfelds

Die Klage des Cosmopolitan Casinos ist nicht die einzige juristische Auseinandersetzung, der sich Kane in seiner Karriere stellen musste. Auf und neben dem Spielfeld gilt der Torjäger als kontroverse Persönlichkeit.

Im Jahre 2016, während seiner Zeit bei den Buffalo Sabres, wurde Kane sogar verhaftet. Polizei und Staatsanwaltschaft legten dem Stürmer zur Last, bei einem Barbesuch in Buffalo drei Frauen an Haaren und Nacken gepackt zu haben. Es folgte eine Anklage wegen ungebührlichen Verhaltens und Hausfriedensbruchs, die jedoch eingestellt wurde. Staatsanwalt Michael Flaherty bezeichnete Kane im Rahmen des Prozesses als „arrogant und grob“.

Kane und die unbezahlten Rechnungen

Noch während Evander Kane im Jahre 2012 bei den Winnipeg Jets unter Vertrag stand, wurden Gerüchte darüber laut, dass der Eishockey-Profi zwar viel Geld verdiene, jedoch nicht immer seine Rechnungen bezahle.

Für besondere Aufmerksamkeit sorgte ein Eishockey-Fan, der während eines Spiels gegen Ottawa ein Schild mit einer besonderen Grußbotschaft an Evander Kane in die Luft hielt:

„Lieber Evander, bitte hör damit auf, deine Rechnungen platzen zu lassen. Herzlich, die Kellner und Restaurantbesitzer Winnipegs“.

Kane reagierte auf der Social Media Plattform Twitter hämisch auf die Bemerkungen und bezeichnete den Schriftzug als reine Lüge.

Die National Hockey League (NHL) und die lokale Presse unternahmen dennoch eigene Recherchen zu den Vorwürfen, konnten Kane allerdings kein Fehlverhalten nachweisen.

Eine Folge hatte die Affäre allerdings trotzdem: Kane wurde von seinem Verein dazu aufgefordert, seine Social-Media-Aktivitäten zu beschränken.

US-Casinos im Streit mit kanadischen NHL-Berühmtheiten

Die Zivilklage gegen Evander Kane ist schon das zweite Verfahren, das innerhalb von wenigen Monaten zwischen einem US-Casino und einer kanadischen NHL-Berühmtheit geführt wird.

Ein Puck mit dem Ahornblatt

Kanadische Eishockey-Berühmtheiten streiten derzeit mit US-Casinos. (Quelle: Pixabay)

Im Oktober dieses Jahres hatte das Mohegan Sun Casino in Connecticut den kanadischen Unternehmer Eugene Melnyk (60) verklagt.

Laut der Casino-Anwälte habe der Besitzer der NHL-Mannschaft Ottawa Senators über 900.000 US-Dollar an den Spieltischen des Hauses verloren, sich hinterher jedoch geweigert, seine Spielschulden zu bezahlen.

Die Verteidiger des kanadischen Milliardärs behaupten jedoch, das Haus habe mit unfairen Mitteln gespielt. Melnyk habe während einer Glückssträhne keine Chips auszahlen dürfen, was letztlich überhaupt dazu geführt habe, dass der Team-Boss die Verluste ansammelte.

Das Verhältnis der US-Casino-Betreiber und der kanadischen Eishockey-Stars scheint getrübt. Eine positive Außendarstellung dürften die Glücksspiel-Prozesse für keinen der Beteiligten bringen.