Donnerstag, 21. November 2024

Krypto-Betrüger verspielt 1,5 Mio. US-Dollar in Casinos in Las Vegas

Zima Digital Assets Screenshot

Binnen nur 18 Monaten sollen zwei Männer aus dem US-Bundesstaat Arizona mit einem Pyramidensystem mehr als 7,5 Mio US-Dollar von teils prominenten Investoren erbeutet haben. Die Gelder flossen in einen luxuriösen Lifestyle und nach Las Vegas: Einer der beiden verspielte rund 1,5 Mio. USD in den Casinos der Glücksspiel-Metropole. Nun erhob der District Court vom Arizona Anklage.

5.000 USD Einsatz pro Spiel

Innerhalb von 13 Monaten soll der Angeklagte John C. gemeinsam mit seiner Freundin genau 1.455.115 USD in den MGM Casinos in Las Vegas verspielt haben. Dies belegen laut Gerichtsakte (Seite auf Englisch) des District Court Arizona unter anderem Aufzeichnungen des Glücksspielbetreibers:

Gemäß MGM Grand (dem mehrere Hotels und Casinos in Las Vegas gehören, darunter das Aria Casino) wurde festgestellt, dass C und AH zwischen dem 12. August 2018 und dem 21. Dezember 2019 insgesamt 1.455.155 USD in den MGM-Liegenschaften verloren haben. Dabei betrug ihr durchschnittlicher Einsatz am Spieltisch 5.000 USD.

Insgesamt habe der 28-Jährige 134 Stunden, was rund fünfeinhalb vollen Tagen entspricht, an den Tischen der MGM Casinos verbracht.

König des Kryptohandels?

Die Gelder, die der unter dem Künstlernamen „Kryp+0 K!ng“ auftretende Mann verlor, stammten aus seiner Firma Zima Digital Assets. Diese hatte er 2017 gemeinsam mit Zach S., gegründet.

Das Unternehmen versprach Investoren hohe Dividenden durch Anlagen im Krypto- und Blockchainsektor. Zum Kundenstamm gehörten lokalen Medien zufolge auch mehrere namentlich nicht genannte ehemalige Spieler der Major Baseball League.

Das sogenannte Ponzi-Schema ist eine Form des illegalen Pyramidensystems.

In diesem wird Investoren vorgegaukelt, mit bestimmten Anlagen eine zumeist unrealistisch hohe Dividende erzielen zu können. Tatsächlich generieren sich etwaige Auszahlungen jedoch ausschließlich aus den Einzahlungen neuer Anleger.

Dies verurteilt das System in den meisten Fällen zum schnellen Scheitern. Gewinne erzielen langfristig nur die Initiatoren des Betrugs.

Wie genau John C., der sich selbst als „Michael Jordan des algorithmischen Kryptowährungshandel“ bezeichnete, seine mehr als 90 Opfer dazu brachte, ihm insgesamt rund 7,5 Mio. USD anzuvertrauen, ist unklar.

Fest steht, dass die einzige Investition, die Zima Digital Assets tätigte, die in das Luxusleben ihrer Gründer war. Dieses hatte mit der Festnahme der beiden am 30. Januar 2020 ein Ende.

Die Angeklagten befinden sich derzeit in Untersuchungshaft und schweigen zu den Vorwürfen. Ein Prozesstermin wurde noch nicht bestimmt.