Großbritannien: Herbe Kritik am Glücksspiel-Deal der Masked-Singer-Show
In Großbritannien haben die Macher der TV-Show The Masked Singer einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Nachdem bekannt wurde, dass die Produktionsfirma Bandicoot einen Deal mit der Online-Glücksspielmarke PlayOJO eingegangen ist, hat sich in britischen Medien umgehend Kritik an der Kooperation geregt.
Bei der Partnerschaft zwischen Bandicoot und dem Glücksspielanbieter geht es um die Vermarktung von Online-Spielautomaten mit Inhalten der Musikshow.
The Masked Singer wurde 2015 in Südkorea das erste Mal ausgestrahlt. Seitdem wird der Gesangswettbewerb unter anderem in den USA, Großbritannien und Deutschland produziert. Für Zuschauer liegt der besondere Reiz darin, dass die Interpreten bei ihren Auftritten Kostüme und Masken tragen, die sie erst nach und nach ablegen. Der siegreiche Teilnehmer gibt sich dabei erst am Ende einer Staffel zu erkennen.
Pünktlich zum Start der neuen Staffel am 26. Dezember hatte PlayOJO einen Masked Singer-Slot sowie ein entsprechendes Online-Bingo-Angebot und Rubbellose auf den Markt gebracht. Diese werden seitdem in TV-, Online- und Radio-Spots kräftig beworben.
Bei den Games geht es um Geldpreise von bis zu 200.000 GBP. Diese winken Spielern, die es frühzeitig schaffen, die hinter den Masken versteckten Künstler zu enttarnen. Zudem werden täglich Jackpots verlost.
TV-Show bei Kindern und Jugendlichen beliebt
Die Kritik dreht sich Jugendschützern zufolge insbesondere um die Tatsache, dass sich die Show gerade bei Minderjährigen großer Beliebtheit erfreue. Trotzdem werde für die Glücksspiel-Apps bei Instagram die Werbetrommel gerührt, wo die Show über zwei Millionen Follower im Alter von unter 18 Jahren habe.
Matt Zarb-Cousin von der Spielerschutzorganisation Clean Up Gambling sagte in britischen Medien:
Dies wird nicht nur Kinder ansprechen, sondern ist auch ein weiteres Beispiel für die Verwendung einer beliebten TV-Show, um eine Erfahrung zu beschönigen, die allzu oft lebenszerstörend ist. Bandicoot TV sollte noch einmal darüber nachdenken, die Marke The Masked Singer mit Produkten in Verbindung zu bringen, die so viele Glücksspielschäden verursachen.
Trotz der Entrüstung beharren die TV-Produzenten auf ihrem Angebot. Zur Erklärung gaben sie an, dass die Kooperation den Standards der Branche entspreche. Zudem gebe es in vergleichbaren Shows ähnliche Vereinbarungen.
Der Glücksspielanbieter erklärte, dass bei jedem Spieler genau geprüft werde, ob er volljährig sei. Dazu unterstütze man mit diversen Maßnahmen das sichere Spiel.