Verantwortungsvolles Glücksspiel-Sponsoring: Unibet in Schweden ein Vorzeigebeispiel?
Unibet erklärt, wie verantwortungsvolles Sponsoring mit Spielerschutz vereinbart werden kann (Bild: Facebook/Svensk Elitfotboll)Sponsoring-Partnerschaften zwischen Glücksspiel-Unternehmen und professionellen Sport-Teams und -Ligen sind derzeit in einigen europäischen Ländern ein Streitthema in der Politik. Ein in Ländern wie Deutschland, Niederlanden und Großbritannien diskutierte Sponsoring-Verbot zugunsten des Spielerschutzes hält der schwedische Glücksspiel-Konzern Kindred für den falschen Weg.
Wie Kindred in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemeldung [Seite auf Englisch] erklärt, lasse sich Glücksspiel-Sponsoring durchaus mit dem Spielerschutz vereinbaren. Wie verantwortungsvolles Glücksspiel-Sponsoring im Sport funktioniere, lasse sich am Beispiel der Partnerschaft zwischen seiner Tochter Unibet und dem schwedischen Fußball-Verband SEF zeigen
Gemeinsam gegen Wettbetrug
Der enge Kontakt zwischen Sportwetten-Anbietern und Sportlern bringe mehrere Vorteile. Ein wichtiger Bestandteil der Sponsoring-Vereinbarung zwischen Unibet und den zwei SEF-Fußballligen Allsvenskan und Superettan bestehe darin, Fußballer über Spielsuchtrisiken sowie auch über das Problem von Spielmanipulation und Wettbetrug aufzuklären.
Für alle schwedische Spieler und Trainer der beiden Ligen sei es heute verpflichtend, an Trainings-Kursen zu beiden Themen teilzunehmen. Zu den Unterrichtsinhalten zähle dabei insbesondere die geltende Gesetzgebung rund um Glücksspiele und Wetten.
Der schwedische Profi-Fußball hat in den letzten Jahren mehrere Wettbetrugs-Skandale verkraften müssen. Erst am Donnerstag bestätigte der Oberste Gerichtshof Schwedens das Urteil des Berufungsgerichts im Falle Pawel Cibicki. Das Berufungsgericht hatte den Profi-Fußballer, der unter anderem für Malmö FF und Leeds United auf dem Feld stand, im Dezember in zweiter Instanz der Spielmanipulation gesprochen. Cibicki erhielt eine Bewährungsstrafe unbekannter Dauer und ist auf unbestimmte Zeit vom Fußball gesperrt.
Spieler müssten darüber hinaus einen Fragebogen bezüglich des eigenen Spielverhaltens ausfüllen. Dies solle das Bewusstsein der Fußballer bezüglich ihrer Glücksspiel-Gewohnheiten und Frühwarnzeichen exzessiven Glückspiels schärfen.
Jedes Team habe zudem einen Integritäts-Beauftragten gewählt. Dessen Aufgabe sei es, eng mit der Mannschaft zusammenarbeiten, umfangreiches Wissen über verantwortungsvolles Glücksspiel und Maßnahmen gegen Wettbetrug zu erwerben und eine Brücke zwischen dem Verein, dem SEF und den Behörden zu sein.
Nicht „ob“, sondern „wie“ soll die Frage sein
Kindred und Unibet planten, sich gemeinsam mit dem Profi-Fußball dafür einzusetzen, Spielmanipulation und Spielsucht im sportlichen Umfeld nachhaltig zu bekämpfen. Daher werde das Training künftig auch auf die Fußball-Akademien des Landes ausgeweitet, um bereits beim Fußball-Nachwuchs Bewusstsein zu schaffen.
Der Glücksspiel-Konzern sei zuversichtlich, dass verantwortungsvolles Sponsoring genau so funktionieren könnte. Sponsoring- und PR-Manager Anders Falk erklärt:
Um immer auf dem neuesten Wissensstand zum Thema Spielerschutz zu sein, kooperiere Unibet im Rahmen des Sponsorings auch mit dem weltweit bekannten Stockholmer Forschungsinstitut Karolinska. Die dort betriebene Forschung zum Thema Spielsucht helfe Unibet dabei, die bestmöglichen Maßnahmen für den Spielerschutz zu implementieren.