Mittwoch, 30. Oktober 2024

„Keepers“-App: Schutz von Kindern vor Glücksspiel und Mobbing in Social Media

Kinder Smartphone

Eltern minderjähriger Kinder in Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen ihre Kinder bald per App besser vor den potenziellen Gefahren des Internets schützen können. Die Kinderschutz-App „Keepers“ sei von dem israelischen Cyber-Tech-Startup Keepers Child Safety entwickelt worden. Der Mobilfunkanbieter Drei Österreich wolle diese nun mit 1 Mio. Euro fördern, so die gestrige Pressemeldung des Konzerns.

Künstliche Intelligenz und Textanalyse

Über die neue Partnerschaft solle die App erstmals im deutschsprachigen Raum verfügbar sein und Eltern und Kindern ein neues Tool bieten, welches verschiedene potenzielle Online-Gefahren von den Kindern abwenden soll. Die kostenpflichtige App, die sowohl auf dem Smartphone der Eltern als auch des Kindes installiert werde, sei wie ein Filter für risikobehaftete Inhalte.

So erkenne die App dank modernster Künstlicher Intelligenz Gefahren wie Mobbing, sexuelle Belästigung, Pornographie, Hassrede und Glücksspiel. Eltern erhielten zudem die Möglichkeit, bestimmte Webseiten gänzlich zu sperren oder den Zugriff zu bestimmten Apps zeitlich zu begrenzen.

Keepers sei dabei mit den üblicherweise auch von Minderjährigen genutzten Social-Media-Plattformen wie WhatsApp, TikTok, Snapchat, Instagram, Telegram, Discord und Kik kompatibel und analysiere dank intelligenter Texterkennung in Echtzeit die erfolgte Kommunikation.

Wie die Entwickler der App erklären, nutze die App neben allgemeiner Künstlicher Intelligenz modernste Computerlinguistik (auch als Natural Language Processing, NLP, bekannt). Der Fachbereich ist darauf spezialisiert, natürliche Sprache in digital verfasster Schrift sowie in Audio-Nachrichten zu erkennen und zu analysieren. Das Ziel der Computerlinguistik ist die realitätsnahe Kommunikation zwischen Mensch und Maschine.

Um die Privatsphäre des Kindes zu schützen, würden die Inhalte zu keiner Zeit direkt mit den Eltern geteilt. Zeichne sich für das Kind jedoch eine konkrete Gefahr ab, würden die Eltern „nicht-invasiv“ benachrichtigt, um einschreiten zu können.

Datenschutz sei für Keepers oberste Priorität, heißt es weiter. Daher werde die Plattform auch „komplett in Europa und unter Einhaltung strengster Datenschutzvorgaben gehostet“.

App erkennt Problematisches Nutzungsverhalten und psychische Probleme

Die App scheint ein Rundum-sorglos-Paket für Eltern zu sein. So bestehe ein weiteres Feature darin, dass das Smartphone des Kindes per GPS geortet werden könne. Darüber hinaus könnten Eltern zu jeder Zeit den Akkustand des vom Kind genutzten Smartphones einsehen.

Ein weiteres noch nie da gewesenes Feature sei die Analyse der psychischen Gesundheit der Kinder. Diese erfolge zum einen über die Text- und Sprachanalyse, sowie zum anderen über die allgemeine Datensammlung zur Smartphone-Nutzung des Kindes. Für Günter Lischka, den Bereichsleiter Privatkunden bei Drei, sei dies ein besonders wichtiger Nutzen:

 Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit digitalen Tools ist nicht erst seit Corona relevanter denn je. Mit unserer Partnerschaft mit Keepers Child Safety wollen wir Eltern dabei unterstützen, schon früh erste Anzeichen eines problematischen Umgangs ihrer Kinder mit der digitalen Welt zu erkennen.

Diese Funktion könnte in der Tat auch für den Bereich der Suchtprävention interessant sein. So gelten Suchtexperten zufolge Kinder und Jugendliche als ganz besonders gefährdet, eine Glücksspiel-, Computerspiel- oder Internet-Sucht zu entwickeln.