Mittwoch, 30. Oktober 2024

Snooker WM 2019: Judd Trump ist der neue Weltmeister

Judd Trump

Das Finale der Snooker WM 2019 fand gestern im Crucible Theatre in Sheffield, England, zwischen dem Engländer Judd „The Ace“ Trump (29) und John „The Wizard of Wishaw“ Higgins (43) aus Schottland statt. Nach einer der spannendsten Begegnungen, die jemals im Crucible ausgetragen wurden, gelang es Trump, seinen Gegner mit 18:9 zu schlagen.

Der Sieger erhielt neben dem Siegerpokal und dem Titel des Weltmeisters auch ein Preisgeld in Höhe von 500.000 Pfund Sterling (655.037 Euro). John Higgins nahm als Zweitplatzierter 200.000 Pfund Sterling (262.015 Euro) mit nach Hause.

Vor acht Jahren bei der WM 2011 standen sich beide Kontrahenten zum letzten Mal gegenüber. Damals musste sich Trump gegen den routinierten Spieler aus Schottland geschlagen geben. Bei der gestrigen Neuauflage des Matches setzten beide Gegner neue Maßstäbe im Snooker-Sport.

Trump vs. Higgins: Ein spektakuläres Finale

Judd Trump aus England [Seite auf Englisch] schaffte es zum ersten Mal in seiner Karriere zum Weltmeister. Der Titel ist der Höhepunkt seiner Laufbahn. Beide Spieler zeigten bei der gestrigen Begegnung eine Performance der Extraklasse, die das Publikum in Begeisterung versetzte.

Besonders Trump zeigte starke Nerven und schien seinem Gegner kaum eine Chance zu lassen. Bereits am Vorabend des Finalspiels gewann er acht Frames in Folge. Doch auch am gestrigen Spieltag konnte der Engländer an seiner Leistung anknüpfen.

Der Schotte Higgins zählt bereits seit mehr als 20 Jahren zu den weltbesten Snooker-Spielern. Seine erste WM gewann er im Jahre 1998. Gestern stand er zum achten Mal im Finale.

Judd Trump aus England begann bereits sehr früh mit dem Spielen. Schnell zeigte sich sein großes Talent für den Gentleman-Sport. Sein erstes Maximum Break spielte er, als er 14 Jahre alt war.

2005/2006 war er auf der Main Tour der jüngste professionelle Spieler, 2011 schaffte er es ins WM Finale, bei dem er gegen Higgins antrat, aber unterlag. In der diesjährigen Saison konnte der Engländer bereits einige Erfolge erzielen. Er brillierte bei den Masters, dem World Grand Prix und bei den Northern Ireland Open.

Das Duell zwischen Trump und Higgins war ein Spiel der Rekorde. Insgesamt gab es drei Chancen auf ein sogenanntes „Maximum Break“, bei dem alle Bälle ohne Fehlschuss in der vorgegebenen Reihenfolge versenkt werden.

John Higgins, Snooker

John Higgins konnte sich gegen Trump nicht durchsetzen. (Bild: wikipedia.org)

Darüber hinaus gab es elf Century Breaks. Das bedeutet, dass die Spieler es schafften, eine Punktzahl von mindestens 100 ohne Fehlschuss zu erreichen. Trump brachte es allein auf sieben Century Breaks.

Nachdem eine Entscheidung herbeigeführt war, zollte Higgins seinem jungen Gegner Respekt und sagte, er habe großartig und auf sehr hohem Niveau gespielt.

Er fügte hinzu, er sei bei diesem Match auf eine unschlagbare Maschine getroffen.

Trump freute sich über seinen Erfolg, präsentierte gemeinsam mit seiner Familie den Pokal am Spieltisch und sagte:

„Unglaublich. Ich kann es nicht in Worte fassen. Es war vom ersten Frame an ein großes Finale. John ist so ein großartiger Spieler, doch deshalb wurde ich nur noch besser. Das war das Beste, was ich jemals gespielt habe.“

Lagen die Buchmacher richtig?

Vor Beginn der Snooker WM war der fünffache Weltmeister Ronnie O’Sullivan (43) der Favorit der Buchmacher mit einer Quote von 3.25, gefolgt von Judd Trump mit 6.00. Dem Finalisten John Higgins aus Schottland räumten die Bookies mit einer Quote von 17.00 allerdings wenig Chancen ein.

Hier sollten die Wettexperten nicht Recht behalten, denn der Schotte schaffte es auch gestern ins Finale der Snooker Weltmeisterschaft.

Nach dem vorzeitigen Ausscheiden O’Sullivans, der sich bereits in der ersten Runde gegen den Amateurspieler James Cahill (23) aus England geschlagen geben musste, wurden die Karten neu gemischt.

In das gestrige Finale ging Trump mit einer Quote von 1.80 ins Rennen, während die Buchmacher für einen Sieg des Schotten eine Quote von 2.75 boten.