World Series of Poker Main Event: John Cynn gewinnt das Gefecht um 8,8 Mio $
WSOP Main Event Gewinner John Cynn posiert mit seinem Gewinn in Höhe von 8,8 Millionen USD (Bild: twitter.com/WSOP)
Zwischen Samstag Nacht und Sonntag Morgen (14.-15.7.) spielten John Cynn (33), Tony Miles (32) und Michael Dyer (32) im Rio All Suite Hotel & Casino in Las Vegas um Millionenbeträge und die Weltmeisterschaft im Pokern. In einem Rekordduell entschied Cynn den von Miles als Krieg bezeichneten Kampf für sich.
Das Main Event 2018
Es war ein Kampf zwischen 7,874 Teilnehmern, die sich mit je 10,000 $ an einem Gesamtpreispool von 74.015.600 $ beteiligten und über 13 Tage lang um den Titel spielten.
Als bester Deutscher schied Michael Feil auf Platz 65 mit einem Gewinn in Höhe von 108.745 $ aus. Nächstbester Einheimischer war Tobias Ziegler auf Platz 160 mit 57.010 $, knapp gefolgt von Andreas Kniep (173.) Christopher Ahrens (176.) und Kilian Löffler (187.).
Während es für Deutschland offensichtlich nicht sehr erfolgreich verlief, dominierten die US-Amerikaner den Finaltisch.
Ranking
Platz | Spieler | Gewinn | Gewinn nach Steuern |
1st | John Cynn (USA) | $8,800,000 | $4,939,817 |
2nd | Tony Miles (USA) | $5,000,000 | $3,060,659 |
3rd | Michael Dyer (USA) | $3,750,000 | $2,300,725 |
4th | Nicolas Manion (USA) | $2,825,000 | $1,607,677 |
5th | Joe Cada (USA) | $2,150,000 | $1,277,365 |
6th | Aram Zobian (USA) | $1,800,000 | $1,078,179 |
7th | Alex Lynskey (Australien) | $1,500,000 | $1,006,250 |
8th | Artem Metalidi (Ukraine) | $1,250,000 | $833,704 |
9th | Antoine Labat (Frankreich) | $1,000,000 | $567,426 |
Der Kampf um den Titel
Am letzten Spieltag waren noch drei Spieler übrig. Für Michael Dyer war das Turnier jedoch schon bei Hand Nr. 18 des Spieltages vorbei, nachdem er mit Ass Zehn All-In ging und von Tony Miles mit Ass Bube geschlagen wurde.
Das Heads Up zwischen John Cynn und Tony Miles war mit 199 gespielten Händen und einer Spielzeit von fast zehneinhalb Stunden das längste dokumentierte Duell in einem WSOP Main Event. Den bisherigen Rekord hielten seit 2016 Qui Nguyen und Gordon Vayo, die 182 Hände spielten, bevor Nguyen den Titel errangte.
„Wir konnten nur wenig bis gar nicht schlafen. Der andauernde Stress und die Angst machen es fast unmöglich sich zu erholen. Dann kommst du hier rein und musst zwölf Stunden lang im Heads Up kämpfen. Es war ein Krieg und es war wundervoll.”
sagte Tony Miles
Letzte Hand
Cynn: Kreuz König, Kreuz Bube
Miles: Kreuz Dame, Herz Acht
T. Miles (Bild: Pokerstars)
Cynn erhöht vor dem Flop auf 9 Millionen, Miles erhöht erneut auf 34 million und Cynn bezahlt. Der Flop kommt Herz König, Karo König und Herz Fünf, Miles erhöht auf 32 Millionen und Cynn bezahlt. Auf dem Turn (Karo Acht) geht Miles mit 114 Millionen All-In. Cynn bezahlt und entscheidet den Krieg für sich. Miles kann die drei gleichen von Cynn nicht mehr schlagen.
Reaktionen auf den Titelgewinn
John Cynn sagte nach seinem Sieg:
„Es fühlt sich sehr anders an. Ich meine, nichts davon hätte eigentlich passieren sollen. Elfter zu werden, ist bereits unglaublich, aber zu gewinnen, das ist einfach etwas, wovon man träumt, aber man glaubt nie, dass es wirklich passieren würde. Ich fühle mich momentan sehr überwältigt. Das Geld ist mir zwar wichtig, ich glaube jedoch, dass ich es nicht brauche, um glücklich zu sein. Es wird die Dinge jedoch sehr viel einfacher machen […] Es ist definitiv lebensverändernd.“
Während man Cynn, der sein Glück kaum fassen kann, ein tiefes Mitgefühl für seinen Gegner ansehen konnte, zeigte auch Miles gute Manieren.
“Ich habe einen großen Respekt vor ihm. Er wird ein toller Champion sein und ich freue mich mit ihm“
John Cynn
Der in Illinois aufgewachsene, nun in Indianapolis lebende Pokerprofi verfolgt seine Karriere als Turnierspieler schon seit 2010.
Bereits im Jahr 2016 erzielte er den elften Platz im Main Event, was ihm 650,000 $ einbrachte. Neben den beiden Main Event Teilnahmen nahm er eine Summe von etwa 300,000 $ in anderen Liveturnieren ein.
Die Top 5
1. und 2.: Neben Tony Miles und John Cynn haben auch die Dritt- bis Fünftplazierten ein sehr sehenswertes Turnier hingelegt.
3.: Michael Dyer startete unter den letzten neun mit knapp unter 110 Mio Chips, war zu Beginn des vorletzten Tages unter den letzten sechs sogar mit über 150 Mio absoluter Chipleader, verlor den größten Teil seines Stacks jedoch im Laufe des Tages und belegte letztlich Platz 3.
4.: Nicolas Manion (35) verwandelte am siebten Tag 17,6 Mio Chips in über 110 Mio, mit denen er als Chipleader am Finaltisch startete. Er erreichte letztenendes nur den vierten Platz.
5.: Der Weltmeister aus dem Jahr 2009, Joe Cada (30), belegte den fünften Platz.
Nachdem das Main Event nun entschieden ist, läuft das letzte und mit einem Buy-In von 1 Mio USD gleichzeitig teuerste Turnier der World Series of Poker, The Big One for One Drop, zwischen dem 15. und 17.7. und lässt die diesjährige WSOP abklingen.