Missverständnis um Wiedereröffnung: Irlands Buchmacher müssen erneut schließen
Am Montag hatte ein Großteil der Buchmacher in Irland die Geschäfte wieder für den Kundenverkehr geöffnet. Laut einem Bericht des irischen Nachrichtenportals RTE [Seite auf Englisch] folgte jedoch bereits einen Tag später die schlechte Nachricht:
Die Wiedereröffnung sei von der Regierung noch nicht gestattet worden. Buchmacher müssten noch bis zum 28. Juni geschlossen bleiben. Wer heute dennoch wieder Kunden empfange, handle illegal.
Woher die Verwirrung?
Noch bis gestern schienen sich die Buchmacher des Landes sicher zu sein, ihre monatelange Zwangspause in dieser Woche beenden zu dürfen.
So soll schließlich der irische Buchmacher-Verband (Irish Bookmakers Association, IBA) seinen Mitgliedern im Vorfeld versichert haben, dass Wettbüros gleichzeitig mit anderen Geschäften des Einzelhandels ab dem 15. Juni wiedereröffnen könnten.
Erst Dienstag habe sich die frohe Botschaft als Fehlmeldung herausgestellt. Die IBA habe daher gestern Nachmittag eine Notfall-Konferenz einberufen, um den Wettanbietern mitzuteilen, dass sie sofort wieder zu schließen hätten.
Die Irish Bookmakers Association wurde im Jahr 2005 gegründet und repräsentiert seither die Anliegen der landbasierten Buchmacher in Irland. Derzeit sind 750 der insgesamt 814 Wettbüros des Landes Mitglieder. Während die IBA zwar keine regulatorische Funktion hat, engagiert sie sich in den Bereichen Spielsucht-Prävention und Anti-Geldwäsche, um zu garantieren, dass ihre Mitglieder die geltenden Gesetze beachten.
So habe die IBA offenbar ein wichtiges Detail innerhalb des Vier-Schritte-Plans der Regierung zur Wiedereröffnung des Landes übersehen. Dort sei spezifisch aufgeführt, dass Buchmacher erst im Rahmen der letzten Phase der Lockdown-Lockerungen, die am 29. Juni beginnen soll, wiedereröffnen dürfen.
Nicht alle Buchmacher zeigen Verständnis
Gegenüber der Racing Post erläuterte die IBA gestern, dass sich ein Großteil der Buchmacher mit der plötzlichen Kehrtwende einverstanden gezeigt habe. So hätten beispielsweise Paddy Power und Ladbrokes ihre Wettbüros unmittelbar wieder geschlossen.
Einige Buchmacher jedoch seien uneinsichtig gewesen und erwägten, ihre Geschäfte weiterhin geöffnet zu lassen. Die Vorsitzende der IBA, Sharon Byrne, erklärt:
Die meisten unserer Mitglieder […] waren vollständig einverstanden, denn gemäß der aktuellen Gesetzeslage ist es illegal, zu öffnen und daher werden sie am Mittwoch auch nicht wieder öffnen. Die wenigen, die nicht gänzlich zugestimmt haben, werden es sich noch überlegen. Aber die Position der IBA ist eindeutig und unsere Empfehlung steht im Einklang mit dem Gesetz.
Ob eine Weigerung zur erneuten Schließung Konsequenzen nach sich ziehen könnte, bleibt abzuwarten.