Indien: Goa verbietet Einheimischen den Casinobesuch
Die Regierung des indischen Bundesstaates Goa möchte die einheimische Bevölkerung vor dem Glücksspiel schützen. Aus diesem Grund verbietet sie ihren Bürgern künftig den Casinobesuch.
Sehr kurzfristige Umsetzung
Goas Ministerpräsident will das Verbot sehr schnell umgesetzen: Wie Pramod Sawant Medienvertretern gegenüber am Donnerstag bekanntgab, werde es bereits am 1. Februar in Kraft treten.
Zur Erklärung gab der 46-jährige Politiker an:
Allen Bürgern Goas wird der Eintritt in die Casinos zum Zwecke des Glücksspiels ab dem 1. Februar verwehrt. Sie können weiterhin in der Branche arbeiten, es ist ihnen aber nicht erlaubt zu spielen.
Gleichzeitig kündigte der Regierungschef des Urlaubsparadises an, die lokale Glücksspielkommission innerhalb der nächsten zwei Tage über Details seines Schritts informieren zu wollen.
Diese solle die nötigen Regeln und Richtlinien ausarbeiten, um das Verbot den Casinos und den Bürgern Goas gegenüber durchzusetzen. Doch der Kommission bleibt nicht viel Zeit, denn nach Willen von Sawant soll das Verbot bereits an diesem Samstag greifen.
Neue Befugnisse der Glücksspielkommission
Die Regierung werde zu diesem Zweck ein Mitglied des Finanzministeriums als Glücksspielverantwortlichen ernennen. Dieser solle die Einhaltung des Banns kontrollieren, so Sawant. Er werde dafür mit den nötigen Befugnissen ausgestattet, um zu verhindern, dass die Bevölkerung die Casinos künftig zum Spielen betritt.
In Indien ist das Glücksspiel bis auf Wetten auf Pferderennen und staatliche Lotterien größtenteils verboten. Trotz vielfacher Regulierungsbemühungen gibt es jedoch keine einheitliche Regulierung. Deshalb gibt es in einigen Regionen Ausnahmen von dem Verbot. Dazu zählt neben der ehemaligen portugiesischen Kolonie Daman sowie dem im Himalaya gelegenen Bundesstaat Sikkim auch Goa.
Darüber hinaus solle die Kommission neue Richtlinien für die Glücksspielbranche des Landes ausarbeiten, so Sawant. Dazu zähle insbesondere die Kontrolle der in Goa beheimateten Casinos. Derzeit gibt es in Goas Gewässern sechs Glücksspieleinrichtungen, die auf Booten untergebracht sind. Darüber hinaus residieren neun landbasierte Casinos in Hotels.
Zuerst einmal dürfte die Kommission jedoch ausreichend damit beschäftigt sein, die rechtlichen Voraussetzungen für das kurzfristig anberaumte Verbot zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung Goas den Casinos ab diesem Wochenende tatsächlich fernbleibt.