Österreich: Erfolgreicher Start der Impflotterie im Burgenland
Unter dem Motto „burgenlandimpft“ setzt das Burgenland in Österreich seit vergangenem Freitag auf eine Impflotterie, um die Impfquote in der Bevölkerung zu steigern. Nach Angabe der Veranstalter haben sich bereits am ersten Tag etwa 5.000 Teilnehmer für die Lotterie registriert.
Voraussetzung: Mindestens 10.000 zusätzliche Impfungen
Vertreter des Landes zeigten sich entsprechend zufrieden über die positive Resonanz auf die bis zum 10. November dauernde Aktion, die allen geimpften Einwohnern des Bundeslandes offensteht. Voraussetzung für die Durchführung der Lotterie ist jedoch, dass sich bis zum Stichtag mindestens 10.000 zusätzliche Burgenländer impfen lassen.
Statt Bargeld setzen die Veranstalter auf Sachpreise wie E-Bikes und Gutscheine für gastronomische, kulturelle oder sportliche Angebote. Insgesamt sollen 1.000 Preise verlost werden. Als Hauptgewinne winken drei Autos.
Mit der Aktion verfolgt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil das ambitionierte Ziel, die Impfquote bis November erheblich zu steigern. So erklärte Doskozil gegenüber Medien:
Gemeinsames Ziel ist es, die Vorreiterrolle beim Impfen auszubauen und die Impfquote über 80 Prozent zu heben. Damit schaffen wir die Basis, dass unser Bundesland sicher durch den Herbst kommt und auch keine weiteren Beschränkungen mehr kommen.
Maßnahmen wie das Lotto-Angebot sollten dazu beitragen, die Bevölkerung von Österreichs östlichstem Bundesland „in die Nähe der Herdenimmunität“ zu bringen. Der SPÖ-Politiker erwarte von der Bundesregierung, dass sie in diesem Fall sämtliche Corona-bedingten Einschränkungen für das Burgenland aufhebe.
Burgenland Vorreiter bei Corona-Impfungen
Mit einer Quote von knapp 67 % an vollkommen Immunisierten führt das Burgenland das nationale Ranking mit Abstand an. Im Durchschnitt liegt dieser Wert in Österreich derzeit bei 59,4 %.
Obwohl sich in Ländern wie den USA und der Schweiz finanzielle Anreize oder Impflotterien positiv auf die nationalen Impfkampagnen auswirken, herrscht in Deutschland eine weitverbreitete Skepsis gegenüber derlei Aktionen. Die staatlichen Lotterien halten sich deshalb mit vergleichbaren Angeboten zurück. Lediglich der private Anbieter Lotto24 lockt in einer bis Ende September laufenden Lotterie geimpfte Spieler mit einem Millionengewinn.
Bereits jetzt zeige sich dank der hohen Quote ein positiver Trend in Bezug auf sinkende Aufnahmen in den Intensivstationen des Burgenlandes, so Doskozil. Für das Land rechne sich dies in Anbetracht von Tageskosten in Höhe von 3.600 Euro für ein Bett. Somit führe das Ziel von 10.000 zusätzlich Geimpften zu Einsparungen von rund 2 Mio. Euro.
Um die Entwicklung nicht zu gefährden, setze die Landesregierung neben Aktionen wie der Impflotterie weiter auf die strikte Einhaltung und Kontrolle der 3G-Regel in touristischen und gastronomischen Einrichtungen sowie bei Veranstaltungen.