Mittwoch, 30. Oktober 2024

Frauen im E-Sport: Nord­amerika und China stellen die meisten erfolgreichen Profis

Sasha Scarlett Hostyn

Im E-Sport nimmt die Diversität weiter zu, denn immer mehr Frauen treten erfolgreich bei Turnieren der verschiedenen Games an. Einer mit Daten der Plattform Esportsearnings.com [Seite auf Englisch] erstellten Analyse zufolge stammt knapp ein Drittel der Top-500-Spielerinnen aus den USA. Dahinter stellen Russland (39), China (37) und Kanada (35) die nächstgrößeren Kontingente.

Doch auch Spielerinnen aus Deutschland sind in der Liste vielfach vertreten. Mit 13 Einträgen liegen sie im zahlenmäßigen Ländervergleich auf Rang 9.

Finanziell am erfolgreichsten sind dem Ranking zufolge Spielerinnen aus den USA, die auf Einnahmen von über 1,8 Mio. USD kommen. Dahinter folgen mit Abstand Kanada (850.000 USD) und China (485.000 USD). Allerdings könnte die gute Position der Chinesinnen gefährdet sein. Grund dafür ist ein möglicher Nachwuchsmangel, sollten die Behörden im Reich der Mitte die Maßnahmen zur Begrenzung der Spieldauer von Online-Games für junge Spieler wie geplant umsetzen.

Bestbezahlte Gamerin ist Sasha „Scarlett“ Hostyn aus Kanada. Die 28-Jährige erzielte bisher Einnahmen in Höhe von 406.000 USD, die sie in den vergangenen Jahren bei StarCraft 2 gewann. Auf Platz 2 liegt die Chinesin Xiao „Liooon“ Meng, die in ihrer Karriere 240.000 USD verdiente.

Männliche Spieler beim Gehalt weit voraus

Beim Vergleich der Einnahmen der Top-Verdienerin mit denen ihrer männlichen Kollegen wird jedoch deutlich, wie sehr der E-Sport noch immer von Letzteren dominiert wird. Im geschlechterübergreifenden Ranking liegt die Kanadierin auf einem ernüchternden 350. Platz.

Angeführt wird die Rangliste von dem 27-jährigen Norweger Johan „N0tail“ Sundstein, der in seiner Karriere auf Einnahmen von knapp 7 Mio. USD kommt. Selbst die Nummer 100, der Taiwanese „sasamumu“, verdiente noch 1 Mio. USD.

Auffallend ist, dass sich unter den Top-30, in denen der Deutsche Kuro „Kuroky“ Takhasomi mit 5,1 Mio. USD den sechsten Rang belegt, 29 Dota2-Gamer befinden. Diese haben ihre millionenschweren Einnahmen allesamt einem guten Abschneiden bei der Dota2-WM zu verdanken. Das „The International“ ist das mit Abstand höchstdotierte Turnier der E-Sport-Welt. In der zehnten, vom 7. bis 17. Oktober in Bukarest ausgetragenen Auflage beträgt das Preisgeld über 38 Mio. USD. Von diesen wird allein das siegreiche Team über 17 Mio. USD einstreichen.

Im Unterschied zu den Herren dominiert bei den Frauen kein bestimmtes Game die Rangliste der Top-Verdienerinnen. Neben StarCraft und Hearthstone ist es vor allem der Ego-Shooter CS:GO, der zum Einkommen der Spielerinnen beiträgt.

Damit eine Gamerin in die Phalanx der Männer unter den E-Sport-Millionären einbricht, müsste es eine von ihnen in die Top-Teams von Dota2 oder Fortnite schaffen. Denn erst diese verschaffen ihren Mitgliedern dank der hochdotierten Turniere die Chance auf Siegerschecks in sechs- und siebenstelliger Höhe.