Illegaler Alkoholausschank: Strafe für australischen Glücksspielbetreiber
Die Australian Leisure and Hospitality Group (ALH), Australiens drittgrößter Betreiber von Spielautomaten (Pokies), muss rund 172.000 AUD Strafe zahlen. Bei Kontrollen von 50 ALH-Einrichtungen in der Region New South Wales (NSW) haben Behörden mehrere Verstöße gegen das Alkoholausschankverbot festgestellt.
Nach dem Glücksspielrecht von NSW darf kein kostenfreier oder preisreduzierter Alkohol in Einrichtungen mit Glücksspielen offeriert werden.
Die Popularität von Pokies ist seit der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Allein in Hotels seien die Einkünfte durch die Spielautomaten um bis zu 31 % gestiegen, berichtete der Automatenüberwachungsdienst MAX.
Geldstrafen und Sperren von ALH-Einrichtungen
Wie das australische Newsportal Echo Netdaily [Link auf Englisch] heute berichtet hat, seien mindestens zwei ALH-Einrichtungen wegen der illegalen Abgabe von Alkohol mit Geldstrafen in Höhe von 3.500 AUD belegt worden. Einem ALH Manager hätten die Behörden überdies für fünf Jahre die Tätigkeit in der Glücksspielindustrie untersagt.
Valerie Griswold, Untersuchungsleiterin der Glücksspiel- und Alkoholaufsicht Independent Liquor & Gaming Control Authority [ILGA], sagte, dass die sanktionierten Betriebe bewusst Alkohol an Kunden ausgegeben hätten, um diese zum Spielen zu animieren:
„Angestellte wurden dazu angehalten, regelmäßige Spieler und High Roller für kostenlose Getränke auszuwählen. Dieser Prozess wurde dokumentiert und über Berichte und Mitarbeiter-Emails organisiert. Diese Praxis nutzte Alkohol illegal, um das Glücksspiel zu fördern und die Kontrolle einer Person über ihr Spielverhalten zu reduzieren.“
Als weitere Strafe dürfe die ALH in ihren Hotels für zwei Wochen keine Spielautomaten mehr betreiben.
Systematische Einflussnahme
Laut Philip Crawford, dem Vorsitzenden der Glücksspielaufsicht von NSW, habe das Management der ALH systematisch versucht, mit Alkohol auf das Spielverhalten seiner Kundschaft Einfluss zu nehmen.
Dies zeige nicht nur die fehlenden ethischen Standards des Konzerns, sondern auch die Gefahr für Problemspieler. Besitzer und Management, so Crawford, sollten sich für ihr Handeln schämen.
Angestellte forderte er auf, Verstöße zu melden und sich gegen illegale Methoden zu wehren. Kein Geld der Welt sei es wert, das Leben einer Person aufs Spiel zu setzen.