Sonntag, 24. November 2024

Ostwestfalen-Lippe: Großaktion gegen illegales Glücksspiel

Polizistin mit Handschellen

Die Staatsanwaltschaft Detmold und die Polizei Lippe haben am Montag erste Ermittlungsergebnisse zu einem großangelegten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels in den Kreisen Lippe, Herford, Paderborn und Soest vorgestellt.

Wie die nordrhein-westfälischen Behörden mitteilten, seien im Rahmen der Aktion bereits im Dezember 2020 neun Objekte in den Regionen durchsucht worden. Im Zuge dessen habe man rund 200 Asservate sichergestellt. Zu den beschlagnahmten Gegenständen gehörten „38 Geldspielautomaten, 18 Mobiltelefone, Datenträger, zwei hochwertige Fahrzeuge und rund 18.000 Euro Bargeld“.

Überdies seien mehrere Verfahren wegen der Teilnahme am illegalen Glücksspiel eingeleitet worden.

In Nordrhein-Westfalen ist es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Razzien im Zusammenhang mit illegalen Glücksspieltreffen gekommen. Im Januar hatten Beamte ein Café in Duisburg durchsucht und dabei Spielautomaten sowie eine fünftstellige Summe Bargeld beschlagnahmt. In Köln war vor knapp zwei Wochen eine illegale Zockerrunde im Lagerraum eines Bistros aufgeflogen. Bei einer Kontrolle stellten Polizeikräfte nicht zugelassen Spielautomaten sicher und schrieben Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung.

30-Jähriger soll Strippenzieher sein

Strippenzieher der illegalen Glücksspielrunden sei ein 30-Jähriger aus Paderborn, dem die verdeckten Ermittler der fünfköpfigen Ermittlungskommission „Spiel“ auf die Spur gekommen seien. Der Mann sei dringend tatverdächtig, illegales Glücksspiel zu veranstalten. Aufwand schien er dafür nicht gescheut zu haben:

„In mehreren Städten wurden dafür Räume angemietet, vorgeblich als Vereinsräume. Tatsächlich wurde in den Räumlichkeiten in Detmold, Horn, Herford und Lippstadt jedoch zu illegalen Glücksspielrunden – Poker und andere Cash Games – eingeladen. Außerdem waren in den vermeintlichen Vereinsräumen illegale Spielautomaten aufgestellt.“

Nach der Auswertung der Asservate, bei der mehrere Tausend Messenger-Nachrichten und Fotos gesichtet worden seien, werde dem Hauptbeschuldigten die Veranstaltung von illegalem Glücksspiel in 40 Fällen vorgeworfen, so die Behörden weiter.

Überdies liefen 16 Verfahren wegen des Verdachts der Teilnahme am illegalen Glücksspiel. Bei den Betroffenen handele es sich um Personen, die bei den Razzien angetroffen worden seien. Die Ermittlungen seien mittlerweile von der Polizei an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden.