Grand Casino Baden startet im Frühjahr 2017 eigenes Online Casino
Als eine der ersten Spielbanken in der Schweiz startet das Grand Casino Baden im Frühjahr 2017 seine eigene Online Casino Seite. Bis zum neuen Spielgesetz und der Lizenzvergabe können Besucher aber kein Geld gewinnen! (Bild: amazonaws.com)
In der Schweiz gibt es 21 konzessionierten Spielbanken. Die Casinos leiden unter dem gleichen Schicksal wie weltweit viele landbasierte Glücksspielhäuser. Die Umsätze und Gewinne gehen kontinuierlich zurück, da immer mehr Spieler ins Internet abwandern.
Die Spielbanken erzielten 2014 nur noch einen Bruttogewinn von über 709 Millionen Franken, nachdem die Bruttospielerträge 2007 noch bei über einer Milliarde Franken gelegen hatten. 2015 waren es sogar nur noch 681 Millionen Franken.
Ideen sind gefragt, wie sich dieser Trend stoppen lässt. Diese Woche stellte das Grand Casino Baden im Rahmen des neuen Geldspielgesetzes ein neues Angebot vor, welches bereits im nächsten Frühling online gehen soll.
Den Spielbanken machen nicht nur ausländische Internet Casinos zu schaffen, sondern auch illegale Spielclubs in der Schweiz und neue Spielhallen im grenznahen Ausland. Zu den Opfern gehört auch das Grand Casino Baden bei dem der Bruttospielertrag 2015 gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent auf knapp 62 Millionen Franken sank.
Spielbanken dürfen Online Glücksspiele anbieten – Ausländische Anbieter werden gesperrt
In der Schweiz gilt immer noch das Lotterie- und Spielbankengesetz aus dem Jahr 1923. Es ist seit damals beinahe unverändert in Kraft und erlaubt nur den von Kantonen zugelassenen Lotterien das Angebot von Glücksspielen. 2012 hatten die Schweizer für eine Totalrevision des Lotterie- und des Spielbankengesetzes gestimmt. Im April 2014 hatte der Schweizer Bundesrat dann einen ersten neuen Entwurf zum Geldspielgesetz vorgelegt. Das neue Gesetz sieht vor, dass die konzessionierten Spielbanken in Zukunft Online Glücksspiele anbieten dürfen und ausländische Anbieter gesperrt werden.
Laut einer Studie, welche der Bund in Auftrag gegeben hatte, gehen geschätzt rund 150 Millionen Franken pro Jahr an illegale Online Anbieter. Der CEO der Stadtcasino Baden-Gruppe Detlef Brose schätzt das Potenzial für Online Casino Games jährlich sogar auf rund 250 Millionen Franken.
Grand Casino Baden hofft auf zehn Millionen Franken in Phase eins
Wie viel von diesem Potential für das Grand Casino Baden abfallen könnte, hängt von einigen Faktoren ab. Beispielsweise wie viele Online Lizenzen vergeben werden und ob auch ausländische Anbieter mitmischen dürfen. Gegenüber der Aargauer Zeitung sagte Detlef Brose:
„Wir werden vor allem Sachpreise ausspielen und die rund 15.000 Mitglieder unseres Gästeclubs können ohne Einsätze um Punkte spielen, die dann im Casino einlösbar sind. Mit einem Umsatz von rund zehn Millionen Franken in einer ersten Phase wären wir in jedem Fall zufrieden.“
Dass Angebot des Grand Casino Baden soll im Frühjahr 2017 online gehen. Entwickelt wurde das Online Casino zusammen mit einem belgischen Partner. Dann kann beim Grand Casino Baden auch online an digitalen Slotmaschinen und Roulettetischen gezockt werden. Bis zum neuen Spielgesetz und der Lizenzvergabe gibt es jedoch kein Geld zu gewinnen. Die Gesetzesvorlage liegt aktuell beim Parlament und soll noch dieses Jahr verabschiedet werden. Das neue Gesetz kann dann frühestens 2019 in Kraft treten.
Neues Geschäftsmodell bringt keine Gewinne
Dieses Geschäftsmodell bringt natürlich keine Gewinne. Man wolle damit aber Erfahrungen sammeln, um dann für die Konzessionsvergabe bestmöglich vorbereitet zu sein. Die höchsten Kosten erwartet CEO Brose bei der Eröffnung des konzessionierten Online Casinos für das Marketing.
Des Weiteren arbeitet die Stadtcasino-Baden-Gruppe auch weiterhin an Expansionen im deutschsprachige Raum und in anderen westeuropäischen Ländern. Im Jahr 2014 hatte man eine Lizenz für ein Casino im Wiener Palais Schwarzenberg erhalten. Nachdem der Platzhirsch in Österreich, die Casinos Austria gegen diese Vergabe geklagt hatten und vom Verwaltungsgericht in Wien Recht bekommen hatten, wird bei der Stadtcasino-Baden-Gruppe aktuell noch über das weitere Vorgehen beraten. Die Lizenz und das Casino muss man sich wohl endgültig abschminken.
Stadtcasino-Baden-Gruppe schreckt nicht vor Klage gegen Staat Österreich zurück
Die Gruppe denkt aber darüber nach, die im Zusammenhang mit der Bewerbung um die Lizenz angefallenen Kosten von rund 4,5 Mio Euro beim österreichischen Finanzministerium zurückzufordern. Man schreckt dabei auch nicht davor zurück, gerichtlich gegen den österreichischen Staat vorzugehen, sollte keine Einigung erzielt werden. Laut Brose stünden die Chancen ganz gut, da die Fehler bei der Konzessionsvergabe durch die zuständige Behörde des Finanzministeriums gemacht wurden.