Nordrhein-Westfalen: Mehrere Razzien gegen das illegale Glücksspiel
In Nordrhein-Westfalen haben Polizei- und Justizbehörden am vergangenen Wochenende erneut gegen das illegale Glücksspiel zugeschlagen. Bei mehreren Razzien seien zahlreiche Beweismittel sichergestellt und Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, so die Behörden.
Drei Schwerpunktrazzien seit Freitag
Der erste Großeinsatz des Wochenendes habe bereits am Freitagabend im Kreis Unna stattgefunden. Dabei standen nach Angaben der Polizei mehrere Teestuben und andere Objekte im Fokus der Fahnder. Dem Schlag vorausgegangen seien Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Dortmund.
Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen sei von der Polizei eine Vielzahl mutmaßlich manipulierter Glücksspielautomaten beschlagnahmet worden. Darüber hinaus hätten die Beamten eine fünfstellige Summe Bargeld und Betäubungsmittel sichergestellt.
Bei einer weiteren Schwerpunktaktion der Polizei stand am Samstag der Kampf gegen Schwarzarbeit im Mittelpunkt. Dabei hätten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Münster Beamte von Steuerfahndung, Zoll Polizei und Stadtverwaltung im ganzen Land Spielhallen und Wettbüros durchsucht. Polizeiangaben zufolge habe der begründete Verdacht auf die Beschäftigung von nicht sozialversicherten Personen bestanden. Der dadurch entstandene Schaden für die Staatskasse liege im hohen sechsstelligen Bereich.
Als Folge der Razzien im Raum Unna habe die Polizei über ein Dutzend Strafverfahren wegen illegalen Glücksspiels eingeleitet. Die Ermittlungen würden fortgeführt.
Illegales Poker-Turnier in Oberhausen
Am Sonntagabend schließlich stand in Oberhausen ein illegales Poker-Turnier im Mittelpunkt, so die Polizei in einer Meldung am Montag. Demzufolge seien die Besatzungen mehrerer Streifenwagen Zeugenhinweisen auf eine illegale Glücksspiel-Veranstaltung in der Innenstadt nachgegangen. Bei der Stürmung eines Gebäudes seien im Inneren sieben Personen beim Pokerspiel gestellt worden.
Darüber hinaus hätten sich insgesamt neun weitere Personen unter anderem an einer Reihe von illegalen Spielautomaten befunden. Darunter sei ein Mann gestellt worden, der per Haftbefehl zu Fahndung ausgeschrieben gewesen sei.
Polizeipräsident Alexander Dierselhuis äußerte sich zufrieden über die Aktion:
Es ist ein weiterer erfolgreicher Schlag gegen die Bandenkriminalität. (…) Denn unser Behördenziel lautet, möglichst viele und tiefgehende Erkenntnisse in diesem Kriminalitätsfeld zu sammeln.
Dies sei mit der Razzia und dem „entschlossenen Eingreifen der Polizistinnen und Polizisten gelungen“. Es wurden drei Spielautomaten und ein Wettautomat sowie Bargeld sichergestellt. Die Ermittlungen dauerten an.
Die drei Großaktionen vom Wochenende zeigen, dass Polizei und Justiz in ganz NRW auch weiterhin bestrebt sind, die „Politik der 1.000 Nadelstiche“ gegen das illegale Glücksspiel weiter fortzuführen. Die nächsten Razzien dürften deshalb nicht lange auf sich warten lassen.