Die Woche im Überblick: Top-News aus der Glücksspiel-Branche
Die Top-News aus der Glücksspiel-Branche von dieser Woche. (Bild: pixabay.com, casinoonline.de)Die Nachrichten rund um die Glückspiel-Branche waren in dieser Woche von verschiedenen Schlagzeilen in Deutschland geprägt. So sorgt das Erzbistum Köln für Kritik, nachdem bekannt geworden war, dass es die Spielschulden eines Geistlichen beglichen habe. Wegen seiner Doppeltätigkeit als Haushaltspolitiker und Lotto-Anwalt erregte dagegen der CSU-Landtagsabgeordnete Ernst Weidenbusch Aufsehen. Auf dem internationalen Glücksspielmarkt waren hingegen die Global Gaming Awards ein positives Highlight.
Deutschland
Würfel-Ausstellung in Leipzig eröffnet
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig hat in dieser Woche eine Ausstellung eröffnet, die den Besucher durch die 5000-jährige Geschichte der Würfel führt. Bis Mitte September präsentiert das Museum die Würfelsammlung des Privatsammlers Jakob Gloger, die als eine der weltweit größten gilt. Besondere Events, wie eine Lange Nacht der Spiele komplettieren die Ausstellung.
Diskussionen um größere Mindestabstände für Bremens Spielhallen
Die Stadt Bremen plant größere Mindestabstände für Spielhallen. Dies ging zunächst aus einem Bericht des Regionalmagazins buten un binnen hervor und wurde daraufhin von der Behörde des Inneren bestätigt. Die Abstände sollen demnach von 250 m auf 500 m vergrößert werden. Grund für die Verschärfungen sei der Spielerschutz. Die Branche dagegen warnte davor, dass eine Verringerung des Glücksspielangebotes zur Abwanderung von Spielern in den illegalen Glücksspielmarkt führe.
Kriminalstatistik 2021 zeigt Verdopplung des illegalen Glücksspiels auf
Die kürzliche veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 zeigt, dass sich die erfassten Fälle von illegalem Glücksspiel im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt haben. Seien im Jahr 2020 noch 762 Fälle erfasst worden, sei diese Zahl 2021 auf 1907 gestiegen. Die Gründe für den Anstieg seien von Bundesland zu Bundesland verschieden und wurden in der Kriminalstatistik nicht genannt.
CSU-Politiker Weidenbusch wegen Doppeltätigkeit als Haushaltspolitiker und Lotto-Anwalt in der Kritik
Der CSU-Landtagsabgeordnete Ernst Weidenbusch ist in dieser Woche wegen seiner Tätigkeit als Jurist für die bayerischen Lotto-Toto-Verbände in die Schlagzeilen geraten. Er sei an Beratungen des Haushaltsausschusses über das Glücksspielwesen beteiligt gewesen. Infolgedessen könnten seine Aktivitäten der Süddeutschen Zeitung zufolge von einem Untersuchungsausschuss unter die Lupe genommen werden.
Online-Sportwetten-Anbieter sportwetten.de plant stationäre Wettbüros
Der Online-Anbieter pferdewetten.de hat angekündigt, nun auch stationär Sportwetten anbieten zu wollen. Das Regierungspräsidium Darmstatt habe die Lizenz des Wettanbieters bereits entsprechend erweitert. Nun wolle er unter der Marke sportwetten.de terrestrische Wettbüros eröffnen. Insgesamt seien innerhalb der kommenden zwölf Monate 76 Shops geplant.
Zwangsausschüttung beim Lotto 6aus49
Am Mittwoch hat der Jackpot von Lotto 6aus49 die Maximalhöhe von 45 Mio. EUR erreicht. Damit ist es zur Zwangsausschüttung gekommen. Einem Spieler aus Hessen gelang es dabei als einzigem, sechs Richtige plus Superzahl zu tippen und den Gewinn für sich zu beanspruchen.
Deutscher Games-Markt wächst 2021 um 17 %
In Deutschland ist der Games-Markt im Jahr 2021 erneut gewachsen. Konnte die Branche schon 2020 einen Umsatzanstieg von 32 % verzeichnen, betrug das Plus im Jahr 2021 17 %. Dabei seien die Umsätze sowohl bei der Hardware als auch bei Online-Diensten angestiegen. Zu den Wachstumsmotoren hätten, so der Verband game in seinem Marktbericht, unter anderem Spielekonsolen und In-App-Käufe gehört.
Umweltlotterie BINGO! feiert 25-jähriges Jubiläum
Die Umweltlotterie Bingo! hat in dieser Woche ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Seit 1997 fließen die Einnahmen der Lotterie, die sonntags als Spielshop live im TV ausgespielt wird, anteilig in Umweltprojekte. In dieser Woche soll anlässlich des Jubiläums am Muttertag eine Sonderauslosung stattfinden, bei der zusätzliche Geld- und Sachpreise zu gewinnen sind.
Erzbistum Köln begleicht Spielschulden von Geistlichem
Das Erzbistum Köln ist in dieser Woche in Kritik geraten, weil die Spielschulden eines Geistlichen beglichen haben soll. Die Gelder seien einem kirchlichen Sondervermögen entnommen worden, das auch für die Opfer von Missbrauch durch Geistliche bestimmt sei. Kirchenrechtler zweifeln die Rechtmäßigkeit der Entnahme der Gelder an.
Online-Sportwetten-Betreiber reichen Klagen gegen Regulierungsbehörde ein
Die deutschen Gerichte müssen sich derzeit vermehrt mit Klagen von Online-Sportwetten-Betreibern gegen das Land Hessen beschäftigen. Das für die Erteilung der Lizenzen zuständige Regierungspräsidium Darmstadt bestätigte, dass ihm etwa 100 Klagen bekannt seien. Streitpunkt sei unter anderem das monatliche Einzahlungslimit.
International
Niederlande: Positive Entwicklung des Online-Glücksspiels bestätigt
Der Vorsitzende der Glücksspielbehörde der Niederlande, René Jansen, hat bei einer Rede erklärt, dass die Umsätze aus dem legalisierten Online-Glücksspiel höher seien als erwartet. Waren Analysten vor der Markteröffnung von Umsätzen in Höhe von 630 Mio. EUR jährlich ausgegangen, könne die Behörde nun einen Gesamtumsatz von 740 Mio. EUR prognostizieren. Damit gehe Jansen von einer positiven Entwicklung des noch jungen Marktes aus.
Global Gaming Awards 2022: Gewinner in London bekanntgegeben
An diesem Montag wurden im Londoner Hippodrome Casino die Gewinner der Global Gaming Awards 2022 bekanntgegeben. Als bester Online-Sportwetten-Anbieter des Jahres wurde dabei Bet365 geehrt. Den Preis als bester Online-Casino-Anbieter konnte LeoVegas für sich beanspruchen. Die Kindred Group dagegen wurde als bestes Glücksspiel-Unternehmen im Bereich „Soziale Verantwortung“ ausgezeichnet.
China erteilt wieder Videospiel-Lizenzen
In dieser Woche hat die chinesische Regierung erstmals nach neun Monaten wieder 45 Lizenzen für Videospiele erteilt. Die Lizenzen wurden ausschließlich an chinesische Entwickler wie Baidu, Yoozoo Games oder iDreamSky vergeben und sorgten an der Börse bei den Unternehmen sofort für einen Anstieg der Aktien. Die Sperre bei der Lizenzvergabe hatte nicht nur zu starken Umsatzeinbrüchen der Branche, sondern auch zum Bankrott vieler kleinerer Studios geführt.
Grand National als Erfolg für die britische Wettbranche
Beim Grand National in Großbritannien haben in diesem Jahr insgesamt 13 Mio. Menschen Wetten platziert. Damit hat sich das Pferderennen, wie der Glücksspiel-Verband Betting and Gaming Council berichtet, als voller Erfolg für die Anbieter von Sportwetten herausgestellt. In diesem Jahr habe es spezielle Wohltätigkeitswetten gegeben, bei denen Parlamentarier beim Platzieren einer Wette eine gemeinnützige Organisation ihrer Wahl angegeben hätten. Damit hätte besonders auch das Gemeinwohl von diesem Event profitiert.
Landesweite Glücksspiel-Razzia in Italien
In Italien ist die Polizei landesweit gegen das illegale Glücksspiel vorgegangen. Medienberichten zufolge hätten 1.800 Beamte mehr als 1.000 Spielhallen kontrolliert und dabei Verstöße gegen die Geldwäsche-Regularien sowie illegales Glücksspiel aufgedeckt. Hinweise aus der Bevölkerung seien Auslöser für die Großrazzia gewesen.
In anderen News
Kritik an britischer Glücksspielbehörde wegen Verwendung von Lotto-Einnahmen
Die britische Glücksspiel-Behörde UK Gambling Commission (UKGC) ist in dieser Woche mit scharfer Kritik konfrontiert worden. Sie soll Lotto-Einnahmen, die für den guten Zweck bestimmt seien, zur Finanzierung ihrer Verwaltung genutzt haben. Dabei habe es sich Medienberichten zufolge um einen Betrag in Höhe von 154,8 Mio. GBP (ca. 185 Mio. EUR) gehandelt.
Lotto-Ticket-Diebstahl durch britischen Lotto-Betreiber Camelot?
In Großbritannien hat ein Spieler Klage gegen den Lotto-Betreiber Camelot eingereicht. Der 60-jährige Mann wirft dem Lotto-Anbieter vor, ihm einen Gewinn in Höhe von 6,5 Mio. GBP nicht ausgezahlt zu haben. Als er das entsprechende Lotto-Ticket habe überprüfen lassen, habe es der Kassierer in der Lotto-Annahmestelle verschwinden lassen und ihm ein anderes Ticket überreicht.
Google bringt virtuelle Greifautomaten in den japanischen App-Store
Greifautomaten sind in Japan besonders beliebt. Google hat nun ein Pilotprojekt angekündigt, das den Vertrieb von virtuellen Greifautomaten in Japan fördern soll. Bei entsprechenden Spielen im App-Store bedient der Spieler per App die Steuerung der Greifautomaten. Etwaige Gewinne erhalte der anschließend per Post.
Spielsüchtiger Apotheker verliert Zulassung
In Großbritannien hat ein britischer Apotheker eine Krebserkrankung vorgetäuscht und einen Freund so um eine halbe Million GBP betrogen. Er hatte behauptet, das Geld für die Behandlung seiner Krebserkrankung zu benötigen. Tatsächlich habe er damit jedoch seine Spielsucht finanziert. Der Apothekenkammer zufolge habe der Mann mit seinen Taten den Berufsstand in Verruf gebracht. Daher habe sie ihm die Zulassung entzogen.
Australien: Gratis-Alkohol als Anreiz für das Glücksspiel?
in Australien soll der Inhaber einer Hotelkette Kunden mit problematischem Spielverhalten gratis Alkohol ausgeschenkt habe, um sie zum Spielen am Spielautomaten zu animieren. Bis zu dreimal täglich hätten Spieler zudem Boni in Form von Bargeld angeboten bekommen. In dem Fall wird nun von der Glücksspielaufsicht von New South Wales ermittelt.
Online-Sportwetten in New York bleiben umsatzstark
Im US-Bundesstaat New York sind Online-Sportwetten seit dem 8. Januar 2022 legal. Schon in diesem ersten Monat erzielten sie Umsätze von 1,67 USD. Die Ergebnisse des Monats März reichen fast an diese Rekordmarke heran, wie Zahlen der Glücksspielbehörde New York State Gaming Commission zeigen. So habe die Branche einen Umsatz in Höhe von 1,64 Mrd. USD erreicht. Grund hierfür seien vor allem Wetten auf die sogenannte March Madness gewesen.
Britische Glücksspielaufsicht: Spezielle Herausforderungen und härtere Regeln
Die britische Glücksspielbehörde hat auf der Glücksspielmesse ICE London in dieser Woche von ihren aktuellen Herausforderungen berichtet. Seit Beginn der Corona-Pandemie habe sich die Glücksspiel-Landschaft stark gewandelt. Der Online-Glücksspiel-Markt habe einen Boom erfahren, was Veränderungen im Spielerschutz mit sich bringe. Eine weitere Herausforderung stellten Glücksspiel-ähnliche Produkte dar, die nicht reguliert seien. Darunter falle beispielsweise der Handel mit Kryptowährungen.
Zudem kündigte die britische Glücksspielaufsicht an diesem Donnerstag schärfere Regeln für Online-Glücksspiel-Anbieter an. Diese sollen ab dem 12. September gelten und umfassen unter anderem die Vorgabe, Kunden stärker auf ein problematisches Spielverhalten hin zu prüfen. Bereits jetzt drohte die Behörde mit einer strengen Bestrafung, sollten sich die Online-Glücksspiel-Unternehmen nicht an die Vorgaben halten.
Steigende Gehälterbei Flutter sorgen für Kritik
Der Börsenkurs beim irischen Glücksspielkonzern Flutter ist in den letzten Monaten steil gefallen. Dennoch soll das Gehalt des Managements drastisch steigen. Während CEO Peter Jackson künftig 26 % mehr Grundgehalt erhalten soll, soll Finanzchef Jonathan Hill 20 % mehr erhalten. Die Anleger üben an den Plänen scharfe Kritik.
Spielerschutz-Organisation GamCare: Sensibilisierung von Frauen zeigt Erfolge
Die britische Spielerschutz-Organisation GamCare führt ein Trainings-Programm durch, das speziell für das Thema Frauen und Spielsucht sensibilisieren soll. In dieser Woche berichtete GamCare von den Erfolgen des Programmes. So hätten 97 % derjenigen, die am Programm teilgenommen hätten, auch zwei Jahre danach noch ein besseres Verständnis für das Problem.