Gauselmann gründet Qualitätsinitiative Systemspielhallen für besseren Spielerschutz
Paul Gauselmann hat zwölf große Automatenunternehmen für mehr Spielerschutz vereint. (Bild: westfalen-blatt.de)
Der deutsche Glücksspielriese Gauselmann hat mit der Qualitätsinitiative Systemspielhallen eine neue Vereinigung von Automatenunternehmern ins Leben gerufen, die sich einem noch besseren Spieler- und Verbraucherschutz verschrieben hat. Der Einladung von Gauselmann-Gründer Paul Gauselmann folgten Ende Januar zahlreiche Unternehmen, die Automaten-Spielhallen in Deutschland betreiben und nahmen an dem Treffen in Frankfurt teil. Besonderes Augenmerk lag bei der Veranstaltung auf der Einbindung von kleineren Unternehmen und Spielhallen, die flächenmäßig nicht mit großen Entertainmentkomplexen mithalten können.
Der Präsident des Bundesverbandes Automatenunternehmer Thomas Breitkopf begrüßte die neue Initiative in einer offiziellen Stellungnahme und sagte:
„Der BA [begrüßt] jede Initiative zur Steigerung der Qualitätsstandards in der Automatenwirtschaft und freut sich auf den Dialog.“
Breitkopf erklärte darüber hinaus, dass er sich auf neue Impulse freue und darauf, gemeinsam erarbeitete Qualitätsmodelle Politik und Gesellschaft zu präsentieren.
Unterstützung für kleine Betriebe
Paul Gauselmann machte gleich zu Beginn der Veranstaltung klar, dass eine Hetze gegen kleinere Spielhallen absolut „überflüssig und kontraproduktiv“ sei, denn schließlich gelten für alle Betriebe die gleichen gesetzlichen Anforderungen. Nur gemeinsam könne man der Politik beweisen, wie umfangreich und effektiv praktizierter Spieler- und Verbraucherschutz in der deutschen Automatenbranche mittlerweile sei. Dazu führte er aus:
„Die Qualität einer Spielhalle ist keine Frage der Größe. […] Es kann nicht sein, dass in einigen Verbänden der Branche ein Keil zwischen die größeren Betriebe mit Mehrfachkonzessionen und die kleinen Spielhallen getrieben wird.“
Seitens der teilnehmenden Unternehmen, die sowohl große als auch kleine Betriebe führen, wurde auch Kritik an der Arbeit der Landesverbände für Automatenunternehmer geäußert, die für einige Unternehmen keine zufriedenstellende politische Interessenvertretung und Repräsentation leisteten.
Das umfasst die Qualitätsinitiative
Die Qualitätsmaßstäbe, die die Unternehmen in Übereinstimmung mit dem Dachverband DAW in Zukunft verfolgen und umsetzen wollen, beinhalten unter anderem:
Eine bundeseinheitliche TÜV-Zertifizierung
Qualifiziertes und geschultes Personal
Aufklärung von Spielgästen
Einführung einer länderübergreifenden Spieler-Selbstsperre
Besonders der Punkt einer bundesweiten Sperrdatei ist schon länger im Gespräch und wird auch von der Politik mitunter gefordert. Bisher können sich Spieler sowohl freiwillig selbst sperren als auch von einer Spielstätte mit einer Sperre belegt werden. Eine länderübergreifende Vergleichs- und Kontrolldatei fehlt bisher jedoch noch.
In diesem Zusammenhang hatte jüngst ein Bericht der BBC in Großbritannien für Aufsehen gesorgt. Das Experiment eines Reporters zeigte auf, dass lediglich zwei von 21 Wettbüros Selbstsperren kontrollierten und Spieler aufforderten, den Shop zu verlassen. Wichtig ist hierbei jedoch, dass es sich um britische Wettbüros und nicht um deutsche Automatencasinos gehandelt hat.
Schwarze Schafe aussortieren
Große Betriebe, die es aufgrund ihrer Struktur und systematischer Führung mitsamt einem standardisierten Ablauf oft leichter haben, die hohen Qualitätsanforderungen in der Branche durchgängig zu erfüllen, seien das beste Beispiel für gelungenen und gelebten Spieler- und Verbraucherschutz, lobte Paul Gauselmann die Anwesenden. Dennoch betone er auch, dass kleinere Filialen die Standards ebenfalls erreichen könnten. Wichtig dabei sei außerdem, dass schwarze Schafe nicht toleriert werden dürften:
„Ganz klar muss sein, wer auf Dauer die Qualitätskriterien nicht erfüllt, muss sich aus der Branche verabschieden.“
Allen Teilnehmern und neuen Mitgliedern der Qualitätsinitiative Systemspielhallen sei es sehr wichtig, auch außerhalb der Branche als Qualitätsbetriebe wahrgenommen zu werden. Paul Gauselmann ist es damit gelungen Merkur, Admiral, Löwen-Play, die Schmidt-Gruppe, Harlekin, Casino Royal, Rhumerpark Entertainment, Kling Automaten, Allgaier Automaten und Spielkisten Seuffert unter einem Dach zu vereinen.