Games-Markt in Deutschland wächst rasant
Der Games-Markt in Deutschland legt in Sachen Hardware ebenso zu wie bei den Online-Diensten. (Bild: Pixabay/Tomáš Sova)Der Games-Markt in Deutschland wächst sowohl hinsichtlich des Umsatzes mit Videospielen als auch in Sachen Games-Hardware und In-Game-Käufe rasant. Dies hat der Verband der deutschen Games-Branche game berichtet. Laut den in dieser Woche veröffentlichten Daten, die auf Erhebungen des GfK Consumer Panels und data.ai beruhen, sei der Umsatz der Games-Branche in Deutschland 2021 um 17 Prozent gestiegen.
Spielekonsolen und In-Game-Käufe als Wachstums-Booster
Insgesamt seien im vergangenen Jahr 9,8 Mrd. EUR umgesetzt worden. Schon im Jahr 2020 sei der Games-Markt um 32 Prozent gewachsen. Dies habe 2020 vor allem an einem Zuwachs an Spielern und Spielerinnen während der Corona-Pandemie gelegen.
Die größten Wachstumsmotoren im Jahr 2021 seien die Hardware und dabei insbesondere die Spielekonsolen mit +23 Prozent gewesen. Ebenso deutlichen Zuwachs erfuhren die In-Game-Käufe und die In-App-Käufe (+ 30 Prozent). Im Bereich des Zubehörs für Spiele-PCs sei der Umsatz um 22 Prozent gestiegen.
Der Geschäftsführer von game, Felix Falk, erklärte:
Bei der Gaming-Hardware sei der Umsatz auf 3,6 Mrd. EUR gestiegen. Manche Spielekonsolen seien sogar häufiger vergriffen gewesen. Doch auch Spiele-PCs und -Laptops hätten eine Umsatzplus von 10 Prozent (1 Mrd. EUR) erfahren. Gaming-Zubehör sei ebenso gefragt gewesen. So seien die Umsätze mit Grafikkarten, Tastaturen, Mäusen, VR-Headsets und Monitoren auf 1,5 Mrd. EUR angestiegen.
Der Umsatz mit Computer- und Videospielen selbst sei um 19 Prozent auf 5,4 Mrd. EUR gestiegen. Für 4,2 Mrd. EUR Umsatz hätten die In-Game- und In-App-Käufe gesorgt.
Trend zu Free-to-Play-Spielen anhaltend
Einen Grund für den starken Umsatzanstieg bei den Online-Diensten sehe der Games-Verband in dem anhaltenden Trend zu Free-to-Play-Spielen. Einzelne Titel würden dabei immer wieder mit kostenfreien, aber auch kostenpflichtigen Inhalten versorgt und insgesamt länger unterstützt.
Free-to-Play-Spiele geraten immer wieder in die Kritik. So warnen beispielsweise die Verbraucherzentralen davor, dass die Games schnell zur Kostenfalle werden können, wenn Spieler für das Weiterkommen in den Spielen zu In-Game-Käufen verlockt werden. Daher fordern die Verbraucherschützer Anbieter auf, deutlichere Informationen über die konkreten Kosten und Bezahlinhalte vor dem Herunterladen der Spiele zur Verfügung zu stellen. Sogenannte „Pay2win“-Mechaniken, bei denen sich Spieler mithilfe von Bezahlinhalten Vorteile verschaffen können, sind mittlerweile jedoch auch bei Vollpreisspielen üblich. Dort, so beispielsweise die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, hätten sie jedoch „nichts zu suchen“.
Zurückgegangen seien im Gegensatz zu den In-Game-Käufen die Umsätze mit monatlichen Abonnenten, auf die beispielsweise Online-Rollenspiele häufiger setzten. Hierbei sei ein Minus von 11 Prozent mit einem Umsatz von 145 Mio. EUR zu verzeichnen gewesen.
Ob der starke Anstieg der Umsätze tatsächlich von der Corona-Pandemie angetrieben wurde oder ihm eine allgemeine Entwicklung zugrunde liegt, werden möglicherweise die Daten im nächsten Jahr zeigen. Dabei dürfte allerdings die Entwicklung der Pandemie und weiterer möglicher Lockdowns eine Rolle spielen.