Samstag, 21. Dezember 2024

Frankreich nach Corona: Radfahren soll gefördert werden, Profis bald wieder auf der Straße

Die französische Regierung plant eine großangelegte Förderung des Radfahrens für die Phase der schrittweisen Lockerung der Ausgangssperre. Dies gab das Umweltministerium am Mittwoch bekannt. Die Teams des professionellen Radsports dürfen unterdessen ihr Training im Freien wieder aufnehmen.

Die Bekanntmachung folgt dem Beschluss der französischen Regierung, die Ausgangssperre ab dem 11. Mai schrittweise lockern zu wollen. Davon betroffen sei auch die freizeitliche Nutzung des Fahrrads, die seit dem 17. März untersagt war.

Ab dem 11. Mai dürfe unter gewissen Einschränkungen wieder geradelt werden: So dürfen sich Radfahrer nur in einem Umkreis von 100 km von ihrer Wohnung bewegen. Gruppen über 10 Personen seien untersagt: Ein Mindestabstand von 10 Metern zwischen Radfahrern sei zu beachten.

20 Millionen Euro Förderung für das Fahrrad

Das Ministerium wolle durch die Förderung des Fahrradfahrens verhindern, dass die Lockerung der Ausgangssperre einen sprunghaften Anstieg von Umweltverschmutzung zur Folge habe.

Die Maßnahmen umfassten Zuschüsse in Höhe von 50 Euro für die Fahrradreparatur, die Übernahme der Kosten für die Installation von Fahrradstellplätzen in Höhe von bis zu 60 %, sowie kostenlose Sicherheitskurse für das Fahrrad. Zusätzlich sei eine finanzielle Förderung für die Schaffung temporärer Fahrradwege geplant.

Die zuständige Ministerin, Elisabeth Borne, wolle den Moment nutzen, das Fahrrad in Frankreich, wo selbst kurze Strecken noch vielfach mit dem Auto gefahren würden, als Verkehrsmittel zu etablieren [Seite auf Französisch]:

Die Lockerung der Ausgangssperre ist der Moment, um zu veranschaulichen, dass das Fahrrad ein eigenständiges Transportmittel und nicht nur ein Hobby ist.

Radsportler nehmen Training auf

Auch die französischen Profi-Radsportler können wieder im Freien trainieren. Für die Profis gelten jedoch strengere Vorschriften: Jeder müsse für sich allein trainieren. Gruppentraining sei weiterhin untersagt.

Die französische Sportministerin, Roxana Mărăcineanu, zeigt sich erleichtert. Die Wiederaufnahme des Trainings sei zur Vorbereitung auf die Tour de France, die infolge der Ausbreitung der Corona-Pandemie vom 27. Juni auf den 29. August verschoben worden war, unabdingbar.

Seit der kollektiven Ausgangssperre sei das Training für die Profis nur allein zu Hause möglich gewesen. So habe sich das Team der Groupama-FDJ, welches von der französischen Lotteriegesellschaft Française des Jeux gesponsort wird, Anfang April begonnen gemeinsam per Hometrainer zu trainieren.

Auch die Anbieter von Sportwetten im Land, die Française des Jeux und Pari mutuel urbain, die der Wiederbelebung des französischen Profisports entgegenfiebern, dürften sich über die neuen Entwicklungen freuen.

Wann die französischen Teams wieder gemeinsam auf die Straße dürfen, sei im Moment jedoch noch offen.