Flutter Entertainment will coronabedingte Schäden in Grenzen halten
Der Glücksspiel-Konzern Flutter Entertainment, Betreiber von Marken wie Paddy Power und Betfair, hat am Freitag seine neuen Geschäftszahlen veröffentlicht. Im ersten Quartal des Jahres konnte das Unternehmen den Umsatz trotz der globalen Corona-Krise um 16 % steigern.
Hoher Onlinezuwachs
Hauptverantwortlich für die beeindruckende Zahl sei ein Einnahmesprung von 20 % im Onlinegeschäft, so Flutter-CEO Peter Jackson. Er betonte, dass die Geschäfte bis weit in den März hinein hervorragend gelaufen seien:
In dem Zeitraum vor der Unterbrechung von Sportveranstaltungen ab Mitte März hat die Gruppe sehr gut performt. Jede unserer Marken erreichte ein starkes Kundenwachstum und hat von den günstigen Resultate unserer Sportwetten profitiert.
Doch nicht nur im Onlinebereich seien die Einnahmen gestiegen. Auch im Geschäft mit den Wettbüros sei es vor der weltweiten Schließung der Geschäfte zu einem Plus von 13 % gekommen, während der Sportwetten-Bereich sogar eine Steigerung von 32 % vermeldet habe.
Das Wachstum sei dafür verantwortlich, dass Flutter in den ersten drei Monaten Erträge in Höhe von 547 Mio. Britischen Pfund habe verzeichnen können, so Jackson in seinem Aktionärs-Statement.
Deutliche Rückgänge seit Mitte März
Allerdings zeigte sich auch Flutter nicht immun gegenüber den Auswirkungen der Corona-Pandemie. So sei mit der Absage von Sportveranstaltungen in aller Welt das Wettgeschäft regelrecht eingebrochen.
Aus diesem Grund vermeldete der Vorstandsboss einen Umsatzrückgang von 46 % in diesem Bereich. Noch gravierender sei die Tendenz im besonders von Wetten auf Pferderennen geprägten Geschäft in Irland: Dort seien die Einnahmen im Zeitraum vom 16. März bis 12. April im Jahresvergleich um rund 60 % zurückgegangen.
Trotz der auf die Pandemie zurückzuführenden Verluste will Flutter nach Angaben der Geschäftsführung möglichst ohne staatliche Hilfen über die Runden kommen. So plane das Unternehmen derzeit nicht, auf Gehaltsbeihilfen zurückzugreifen, sondern wolle die Angestellten aus eigener Tasche bezahlen, solange die finanzielle Situation dies zuließe.
Allerdings zeigte Jackson sich optimistisch, die Krise zu meistern. Grund dafür sei die globale Präsenz des Konzerns. Diese erlaube es ihm, negativen Entwicklungen in regionalen Märkten besser zu begegnen. So habe die Fortführung von Pferderennen in Teilen der USA und in Australien dabei geholfen, Flutters internationales Wettgeschäft zu stützen.
Es wird sich zeigen, wie sehr die durch Geschäftsschließungen und Veranstaltungsabsagen ausgelösten Umsatzverluste zu einer Belastung des Unternehmensergebnisses im zweiten Quartal führen werden.