Flutter Entertainment stärkt Spielerschutz in Erwartung neuer Glücksspiel-Regulierung
Flutter begrüßt geplante Gesetzgebung in Irland und greift dieser mit eigenen Spielerschutz-Maßnahmen voraus (Bild: Oireachtas.ie/Pressephotos)Der irische Glücksspiel-Konzern Flutter Entertainment hat neue Spielerschutz-Maßnahmen angekündigt. Dazu zählt insbesondere ein monatliches Einzahlungslimit von 500 GBP für Spieler unter 25 Jahren. Wie der CEO des Konzerns Conor Grant in einem am Montag veröffentlichten Statement [Seite auf Englisch] erläutert, greife Flutter Entertainment damit den zu erwartenden Neuregulierungen des Glücksspiels in Großbritannien und Irland voraus.
In Abwesenheit einer klaren Glücksspielgesetzgebung in Irland habe sich Flutter im Laufe des vergangenen Jahres aus eigenem Antrieb vermehrt darum bemüht, die eigenen Spielerschutz-Standards anzuheben. Die bereits implementierten Maßnahmen, darunter ein Kreditkartenverbot und der Verzicht auf Werbung kurz vor, während und kurz nach Live-Sport-Events, fänden dabei auch in Großbritannien Anwendung.
Die jüngsten Initiativen seien dabei keineswegs nur „kosmetische Gesten“, sondern bedeutsame Schritte, die die Erfahrung der Kunden insgesamt verbesserten. Optimaler Spielerschutz sei darüber hinaus wichtig, um die Nachhaltigkeit der Branche als Ganzes zu garantieren.
Im Frühjahr hatte Flutter Entertainment ein neues System für seine „Affordability Checks“ eingeführt. Der „Affordability Triple Step“ besteht aus einer Prüfung in drei Schritten, ob sich Spieler ihre Glücksspiel-Einsätze auch tatsächlich leisten können.
Der erste Schritt besteht darin, einigen Spielern, die über kleinere Finanzpolster verfügen, bereits bei der ersten Registrierung ein Einsatzlimit aufzuerlegen.
Der zweite Schritt des Systems besteht darin, das Spielverhalten der Spieler in Echtzeit zu überwachen und dabei besondere Risiken zu erkennen.
Der dritte Schritt ist eine Art Auffangnetz für nicht entdeckte Problemspieler. Bei plötzlichem exzessivem Spiel wird automatisch eine Spielsperre gesetzt, die erst im direkten Kontakt zwischen Kunden und Buchmacher modifiziert oder aufgehoben werden kann.
Wie Flutter Entertainment betont, sei die Flexibilität bei Spielerschutz-Maßnahmen besonders wichtig. Totalverbote seien nicht geeignet, um das Problem der Spielsucht anzugehen. Schließlich habe jeder einzelne Spieler individuelle Bedürfnisse und Lebensumstände. Glücksspiel-Unternehmen sollten daher auch die Risiken individuell analysieren.
Laut Flutter gelte dabei insbesondere die jüngere Kundschaft als besondere Risikogruppe. Aus diesem Grund führe der Konzern ab Januar ein monatliches Einzahlungslimit von 500 GBP für alle Spieler unter 25 Jahren ein. Während ein Großteil der Spieler ohnehin weit von dieser monatlichen Summe entfernt sei, solle das Limit ebenfalls als ein Auffangnetz fungieren.
Der Gesetzgebung in Irland vorausgegriffen
Während Flutter seine eigenen Spielerschutz-Maßnahmen ausweite und optimiere, hoffe der Konzern gleichzeitig auf Veränderungen auf gesetzlicher Ebene. Der Konzern begrüße die Ankündigung einer Glücksspiel-Reform in Irland und auch Großbritannien.
Allerdings gebe es aktuell große Unsicherheit, wann genau konkrete neue Spielerschutz-Maßnahmen auf dem Gesetzesweg eingebracht werden könnten. Keineswegs jedoch wolle sich der Konzern einfach zurücklehnen und abwarten. Grant erklärt:
Flutter hoffe, somit seinen Anteil im Kampf gegen die Spielsucht beisteuern zu können. Aus diesem Grund spende Flutter auch 1 % seiner Nettoumsätze für die Spielsucht-Forschung, -Aufklärung, und -Behandlung in Irland. In Großbritannien sind die Glücksspiel-Anbieter schon seit längerem indirekt verpflichtet, eine derartige Abgabe zu leisten.
Obwohl die Abgabe in Irland (noch) nicht offiziell gefordert sei, habe Flutter in diesem Jahr rund 1,25 Mio. Euro für den irischen Spielerschutz gespendet. Bis 2023 könnte sich dieser Betrag auf bis zu 3 Mio. Euro erhöhen, so die Prognose des Konzerns.