Für Börsen-Spieler: Europas erster Glücksspiel-ETF aufgelegt
Für Anleger, die an der Börse mit Glücksspielaktien zocken wollen, gibt es nun eine bequeme Alternative zur individuellen Zusammenstellung eines eigenen Aktienportfolios. Ein neuer, von dem auf Glücksspielberatung spezialisierten Unternehmen Fischer Gaming aufgelegter ETF, besteht nur aus Anteilen an globalen Glücksspielanbietern.
In dem Solactive Fischer Sports Betting and iGaming Index sind insgesamt 32 Werte von Glücksspielunternehmen enthalten. Der Fonds wurde von Fischer Gaming in Kooperation mit dem britischen ETF-Entwickler HANetf in den vergangenen Tagen an der Londoner Börse platziert.
Mitgründer Aaron Fischer zeigte sich optimistisch, dass der ETF ein Erfolg werde:
Nachdem wir einen enormen Aufschwung bei der Nutzung von Sportwetten und iGaming erlebt haben, der durch vorteilhafte regulatorische Änderungen begünstigt wurde, ist es aus unserer Sicht der perfekte Zeitpunkt, um unseren Fischer Sports Betting and iGaming ETF aufzulegen.
Finanzmedien zufolge sei der ETF inzwischen auch an der Deutschen Börse gelistet worden und sei damit für den Verkauf in ganz Europa zugelassen. Das dürfte es Anlegern aus dem deutschsprachigen Raum erleichtern, mit dem Glücksspiel auf dem Börsenparkett zu spekulieren.
Fokus auf global agierende Glücksspielkonzerne
Mit einem Anteil von 10,2 % ist der britische Glücksspielkonzern Entain in dem Index am stärksten vertreten. Auf ihn folgen der in Gibraltar registrierte Online-Anbieter 888 Holdings (8,9 %) sowie die Online-Videospielplattform Skillz (7,9 %).
Zu den weiteren Unternehmen zählen Online-Branchengrößen wie Playtech (7,4 %), Kindred (5,6 %) und LeoVegas (5,1 %). Darüber hinaus berücksichtigt das Investmenthaus auch terrestrische Casino-Konzerne wie MGM (3,7 %), Caesars Entertainment (1,6 %) oder Wynn Resorts (1,2 %).
Glücksspielunternehmen aus Deutschland oder Österreich finden sich nicht auf der Liste des Gaming-Index. Insgesamt liegt der Schwerpunkt des Fonds auf britischen und US-amerikanischen Branchengrößen aus den Bereichen Sportwetten und Online-Casinos.
Der dem ETF zugrundeliegende Index hat in der Vergangenheit eine gute Entwicklung gezeigt. Seit Ende Mai 2020 verzeichnete er eine Netto-Gesamtrendite von 121,2 %. Im Vergleich dazu scheint die für den Fonds anfallende Gesamtkostenquote von 0,69 % gering.
Ob der ETF für Anleger allerdings auch in den kommenden Monaten und Jahren zu einem Erfolg wird, hängt von der globalen Entwicklung der Glücksspielbranche ab. Diese kannte insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 ein stetiges Auf und Ab. Viele Finanzanalysten gehen jedoch davon aus, dass der Glücksspielmarkt in Zukunft weiter kräftig wächst.