Samstag, 23. November 2024

Gaming-Studie: Eltern sprechen mit ihren Kindern zu wenig über Glücksspiel

Kind Bildschirm

Eine Studie der britischen Organisation Internet Matters [Seite auf Englisch] hat ergeben, dass viele Eltern besorgt über das Spielverhalten ihrer Kinder seien. Zugleich rede nur ein kleiner Teil von ihnen mit den jungen Spielern über Gaming und Glücksspiel sowie das Bezahlen im Internet.

Die karitative Organisation Internet Matters will Eltern über die Gefahren des Internets aufklären, damit diese ihre Kinder besser schützen. Für die vergangene Woche vorgestellte Gaming-Studie befragte Internet Matters 2.000 Mütter und Väter.

Sorge über Gaming-Angebot

Die Umfrage habe ergeben, dass 38 % befürchteten, dass ihre Schutzbefohlenen durch die Nutzung der Spiele-Apps Zugang zu Glücksspielangeboten erhielten. Jedoch hätten lediglich 18 % angegeben, mit ihren Kindern schon einmal über die Problematik gesprochen zu haben.

Dies sei jedoch nötig, da etwa 12 % der Kinder von den befragten Eltern in der Vergangenheit bereits Geld für die Gaming-Apps ausgegeben hätten. Nach Auskunft der Kinderpsychologin und Internet-Matters-Botschafterin Dr. Linda Papadopoulos sei Aufklärung über Zahlungen im Internet nötig:

So wie es für uns selbstverständlich ist, Kindern zu raten, wie sie ihr Taschengeld in der Offline-Welt ausgeben sollen, müssen wir ihnen in der Online-Welt helfen.

Es gehe insbesondere um Spiele, bei denen Download und Teilnahme kostenfrei seien. Im weiteren Verlauf des Spielgeschehens verlangten jedoch viele Betreiber Geld von den Spielern, etwa, um in ein höheres Level aufzusteigen. Gleiches gelte für die umstrittenen Lootboxen. Auch bei diesen sei der Anreiz für Kinder zur Zahlung von Geldbeträgen hoch.

Bezahlen mit den Geräten der Eltern

Zugang zu den Games erhielten die Kinder nach Auskunft von Ghislaine Bombusa, Leiterin des Digitalbereichs von Internet Matters, durch die Mobilgeräte ihrer Eltern. Diese stellten ihnen häufig ihre Smartphones und Tablets zur Verfügung, um sich darauf die Zeit zu vertreiben. Gleichzeitig deute die Bezahlung von Spielelementen durch die Minderjährigen darauf hin, dass sie dies mit Kenntnis und Zustimmung ihrer Erziehungsberechtigten täten.

Internet Matters warnt nicht nur vor dem Kontakt der Kinder mit Glücksspiel. In der Studie sei festgestellt worden, dass 8 % der Vier- bis Fünfjährigen bei Nutzung der Mobilgeräte bereits sexuellen Inhalten ausgesetzt gewesen sei. Darüber hinaus hätten 13 % schon einmal explizite Gewaltszenen gesehen.

Bombusa rief die Eltern dazu auf, genauer zu kontrollieren, welche Games ihre Kinder auf den Geräten installierten und spielten. Nur so könne verhindert werden, dass die Betroffenen schon im Vorschulalter mit ungewünschten Inhalten in Kontakt kämen.