Irland: EGBA begrüßt geplantes Glücksspielgesetz – warnt aber vor Verboten
Der Verband der europäischen Glücksspielanbieter EGBA (European Gaming and Betting Association) begrüßt das Vorhaben der irischen Regierung, ein neues Glücksspielgesetz auf den Weg zu bringen. Allerdings äußerte der Verband die Befürchtung, dass es zu möglichen Beschränkungen wie dem Verbot von Gratis-Angeboten kommen könnte.
Grundsätzlich seien die Bestrebungen zur Einführung einer gesetzlichen Regelung jedoch anzuerkennen. Sie würden die Regulierung des Online-Glücksspiels auf der grünen Insel voranbringen, so die EGBA am Mittwoch in einem Statement [Seite auf Englisch].
EGBA-Generalsekretär Maarten Haijer erklärte darin:
Wir begrüßen die Veröffentlichung der Allgemeinen Regelung des Gesetzes zur Regulierung des Glücksspiels durch die irische Regierung. Dies ist ein wichtiger Meilenstein und gibt den Unternehmen, einschließlich unserer Mitglieder, eine gewisse Gewissheit darüber, in welche Richtung sich die Gesetzgebung bewegen wird. Die EGBA freut sich darauf, mit Minister Browne und seinem Team zusammenzuarbeiten, um unsere Erfahrungen aus anderen europäischen Rechtsordnungen einzubringen.
Die von Justizminister James Browne am 21. Oktober bekannt gegebene Initiative werde helfen, den Schutz von Irlands Spielern zu stärken. Die EGBA zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass die geplante Glücksspielaufsicht für die Durchsetzung der gesetzlichen Vorgaben sorgen werde. Diese könne zudem gewährleisten, dass Richtlinien zur Glücksspielwerbung der Online-Anbieter eingehalten würden.
Zu viele Verbote?
Der Verband befürchte jedoch, dass die Regierung an einigen Stellen über das Ziel hinausschieße. Das beinhalte insbesondere ein mögliches Verbot von Gratis-Wetten und Bonusangeboten.
Die kostenfreien Angebote würden von vielen Spielern in Anspruch genommen. Ihre Aussetzung könnte Spieler dazu verleiten, zu nicht lizenzierten Anbietern zu wechseln, die ihnen weiterhin Gratis-Wetten und Boni zur Verfügung stellten.
In Irland ist das Online-Glücksspiel nur geduldet, da die bereits aus den Jahren 1931 und 1956 stammende Glücksspielgesetzgebung das Spiel im Internet nicht berücksichtigt. Damit operieren Anbieter und Spieler in einem quasi rechtsfreien Raum, was seit vielen Jahren heftige Kritik von Spielerschutz-Organisationen provoziert. Auch Branchenvertreter wie der Sportwetten-Verband IBA und Ärzte treten für eine neue gesetzliche Regelung ein.
Bevor das ambitionierte Vorhaben des Justizministers Realität wird, vergeht jedoch noch einige Zeit. So soll die Finalisierung der nun gemachten Vorschläge rund zwölf Monate in Anspruch nehmen, ehe sie zur Beurteilung und anschließenden Verabschiedung kommen können. Die Glücksspielunternehmen haben von daher noch eine Weile, sich auf mögliche Verschärfungen einzustellen.