Glücksspiel-Verband EGBA gründet Task Force gegen Cyberkriminalität
In der Cyberkriminalität wird modernste Technik eingesetzt (Bild: Pixabay)Weltweit nimmt die Bedrohung von Unternehmen und Privatpersonen durch Cyberkriminalität zu. Glücksspiel-Anbieter sind davon ebenfalls in hohem Maße betroffen. Der europäische Glücksspiel-Verband European Gaming and Betting Association (EGBA) hat nun eine Expertengruppe eingerichtet, die bei seinen Mitgliedern für mehr Cybersicherheit sorgen soll. Dies gab die EGBA am Mittwoch bekannt [Seite auf Englisch].
Die Task Force solle die Vorkehrungen der EGBA-Mitglieder für mehr Online-Schutz unterstützen und koordinieren. Dabei solle auch der interne Austausch über Angriffe in Form von Phishing, Ransom-Attacken und Co. intensiviert und aus diesen gelernt werden.
Experten schätzen, dass der weltweit durch Cyberkriminalität angerichtet Schaden jährlich 400 Mrd. Euro beträgt. Zu den am stärksten betroffenen Staaten zählt neben China, den USA und Großbritannien auch die Bundesrepublik. Hier rechnen Sicherheitsfachleute mit Schäden in Höhe von jährlich über 50 Mrd. Euro durch die Cyberangriffe.
Dem Verband zufolge seien Betreiber von Online-Casinos und -Sportwetten besonders gefährdet, Opfer der oft international agierenden Banden zu werden. Eine Studie des Cyber-Dienstleisters Imperva habe ergeben, dass 28 % des globalen Traffics auf den Online-Glücksspielseiten von Kriminellen ausgehe, die auf der Suche nach Schwachstellen seien.
Zunehmende Bedrohung durch Cyberkriminalität
Dass es sich dabei um eine sich kontinuierlich verschärfende Gefahr handele, zeige die massive Zunahme der Vergehen. Diese hätten sich im Jahresverlauf annähernd verdoppelt.
Bereits 2019 hätten EGBA-Mitglieder rund 550 großangelegte Attacken auf ihre Webseiten verhindert. Im Zuge der zwei Jahre später veranstalteten UEFA-Europameisterschaft habe diese Bedrohung noch einmal massiv zugenommen.
Der EGBA-Vorsitzende Maarten Haijer erklärte:
Bevorzugt würden von den Cyberkriminellen DDos-Attacken gegen die Webseiten der Betreiber durchgeführt. Darüber hinaus hätten sich viele Banden auf Kreditkartenbetrug und die Übernahme von Spielerkonten spezialisiert.
Cyberkriminalität stelle eine ernste Bedrohung für die gesamte Branche dar, so Haijer. Aus diesem Grund sei es von entscheidender Bedeutung, dass die Anbieter europaweit kooperierten, um ihre Sicherheitsmaßnahmen zu koordinieren und zu stärken.
Haijer betonte, dass nicht nur Mitgliedsunternehmen in den Genuss der Beratung durch die EGBA-Experten kämen. Generell müsse die Cybersicherheit gestärkt werden, weshalb die Task Force auch anderen Anbietern aus der Branche offenstehe. Ziel müsse es sein, im gesamten Glücksspiel-Sektor höchste Standards in puncto Cybersicherheit einzuführen.