Gegen Sexismus im Gaming: ECL und RUSH.GG kooperieren für höheren Frauenanteil in FIFA
Frauen gelten im Fußball ebenso wie bei FIFA als unterrepräsentiert. (Bild: Pixabay/Firmbee)Der Männeranteil ist im E-Sport nach wie vor hoch und Frauen in der Branche berichten immer wieder von Hassreden und Sexismus. Die E-Sport-Organisatoren Esports Championship League (ECL) und RUSH.GG haben daher beschlossen, in diesem Jahr gemeinsame E-Sport-Events auszurichten, die ausschließlich für Frauen bestimmt sind. Dies teilte ECL am gestrigen Montag in einer Presseerklärung [Seite auf Englisch] mit.
Spezielle Events und Talentwettbewerb für 2022 geplant
Geplant sei es ECL zufolge, einen eigenen FIFA-Wettkampfkalender für Frauen zu erstellen. Die reinen Frauen-Events sollen es E-Sport-Organisationen erleichtern, weibliche Talente zu finden. Sie sollen so einfacher entscheiden können, welche Spielerinnen sie unter Vertrag nehmen und in kommerzieller Hinsicht weiterentwickeln können. Insgesamt sei für die Events im Jahr 2022 ein Preispool in Höhe von 4.500 USD (rund 3.980 EUR) vorgesehen.
Für die Veranstaltung der Events habe sich ECL mit RUSH.GG zusammengeschlossen. Gemeinsam würden die Unternehmen neben den Events einen Talentwettbewerb veranstalten. Dieser solle die Möglichkeit bieten, FIFA-Content-Erstellerinnen und -Streamerinnen zu entdecken.
RUSH.GG ist eine im Herbst 2021 gegründete Entertainment- und Community-Plattform. Sie soll es Gamern anhand von Modulen wie Creator-Hubs, Turnieren, Events und anderem Content ermöglichen, eine neue E-Sport-Produktpalette zu entdecken. Die zentrale Idee hinter der Plattform sei es nach Unternehmensangaben, ein Ökosystem zu schaffen, bei dem E-Sportler, Entwickler, Streamer und Publisher auf einer einzigen, zentralen Plattform zusammengeführt werden. Bereits wenige Stunden nach ihrem Launch habe die Plattform über 10 Mio. Aufrufe verzeichnet und sei bereits jetzt eine der „bedeutendsten Amateurligen Europas“.
Der Zweck der Zusammenarbeit gehe RUSH.GG zufolge jedoch über die reinen Events hinaus.
Gleichberechtigung in Sport und E-Sport fördern
Gemeinsames Ziel sei es, „Sexismus im traditionellen Fußball und Gaming auszumerzen“. Im E-Sport sei die körperliche Fitness kein entscheidender Faktor für den Sieg. Somit könnten Frauen ohne Weiteres Seite an Seite mit Männern antreten. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, würden ECL und RUSH.GG zudem mit „Her Game Too“ zusammenarbeiten.
Die Initiative „Her Game Too“ setzt sich für Gleichberechtigung im Fußball ein. (Symbolbild: Pixabay/Alex Fox)
Diese Initiative wurde von zwölf weiblichen Fußballfans gegründet, die sich dafür einsetzen, dass Frauen im Fußball gefördert und respektiert werden. Her-Game-Too-Gründerin Caz kommentierte:
Wann die ersten Turniere stattfinden werden, haben ECL und RUSH.GG noch nicht genannt. Bereits jetzt können sich E-Sportlerinnen jedoch für die Teilnahme anmelden.