Donnerstag, 21. November 2024

Cheating im E-Sport: Activision verklagt in Deutschland ansässigen Cheat-Software-Anbieter

Call of Duty auf Konsole Spiele-Publisher Activision geht gegen das Cheating in Call of Duty vor. (Symbolbild: Pixabay/amrothman)

Cheat-Software ist im E-Sport und Gaming bei einigen Spielern zu einem beliebten Mittel geworden, um sich Vorteile anderen Spielern gegenüber zu verschaffen. Um dem Cheating entgegenzuwirken, hat der Spiele-Publisher Activision in dieser Woche Klage gegen den in Deutschland ansässigen Software-Entwickler EngineOwning eingereicht.

Wie Activision in seiner bei einem kalifornischen Gericht eingereichten vorläufigen Erklärung [Seite auf Englisch] ausführt, entwickle EngineOwning zahlreiche Schadsoftware-Produkte. Diese stellten eine Bedrohung für die Spiele des Publishers, aber auch für die Spieler-Community dar.

EngineOwning entwickelt vorrangig Hacking- und Cheat-Software, die bei Multiplayer-Games, insbesondere bei Call of Duty, eingesetzt wird. Im EngineOwning-Shop sind allerdings auch Cheats für Spiele wie Halo Infinite, Splitgate und Star Wars Battlefront II zu finden.

Angeboten werden unter anderem sogenannte Aim-Bots und Trigger-Bots. Diese richten die Waffen eines Spielers automatisch auf den Gegner aus bzw. feuern automatisch auf Gegner, sobald diese auf dem Bildschirm auftauchen.

Unfaire Vorteile in Call of Duty bekämpfen

Die Cheat-Programme verschafften Spielern Activision zufolge nicht nur persönliche, sondern anderen Spielern gegenüber auch unfaire Vorteile. Call of Duty sei allerdings für ein faires Spielerlebnis designt.

Activision erklärt:

Wenn Spieler Exploits wie die Cheating-Software verwenden, stört dieses Verhalten die Spielbalance und führt in vielen Fällen dazu, dass Spieler, die nicht cheaten, ihre Spiele frustriert verlassen.

Komme es vermehrt zu Betrugsversuchen, schlage sich dies jedoch auch in der Presse und in den sozialen Medien nieder. Dadurch werde das Vertrauen der Spieler in die Games beeinträchtigt.

Daher verlangt der Publisher nicht nur die Einstellung des Cheat-Services des in Deutschland sitzenden Anbieters EngineOwning für das Spiel Call of Duty. Activision fordert auch die Zahlung von Schadensersatz entweder in Höhe des tatsächlich angerichteten Schadens oder aber in Höhe des nach amerikanischem Recht maximal möglichen Satzes.

Ob Activision damit vor Gericht durchkommen wird, wird sich voraussichtlich erst in einiger Zeit zeigen, denn derartige Verhandlungen gelten als komplex und langwierig. Unklar sei Medienmeldungen zufolge angesichts des Firmensitzes von EngineOwning in Deutschland zudem, ob vor einem amerikanischen Gericht entschiedene Schadensersatzansprüche überhaupt durchgesetzt werden könnten.