Donnerstag, 21. November 2024

Krypto-Wetten: Deutscher Unternehmer plant neues Start-up

Symbole von Kryptowährungen

Der deutsche Start-up-Unternehmer Sebastian Diemer arbeitet an einem Online-Wettportal basierend auf Blockchain-Technologie und Kryptowährungen. Bei der geplanten Wettplattform mit dem Namen Wallfair könne „auf jegliche Events“ gewettet werden, hat das Finanznachrichtenportal Finance-Forward am Montag berichtet.

Dazu sollen Wetten auf Wahlen, das Wetter, Aktienkurse oder Corona-Maßnahmen gehören. Um an den Wetten teilnehmen zu können, setze der Unternehmer auf ein dezentrales Konzept. So werde schon bald ein eigener Token entwickelt, mit dem bei Wallfair gewettet werden könne. Auf der Webseite des Projekts wird die Mission wie folgt beschrieben:

„Wallfair überspringt die Mittelsmänner, indem es Smart Contracts und eine neue Währung kreiert, die es Nutzern erlaubt, jedes Ereignis zu kreieren, das sie möchten und Nutzer auf das Ergebnis wetten zu lassen (z. B. „Wer morgen die Olympischen Spiele gewinnt, ob Donald Trump zurückkehren wird, ob Peter gegen Ralph im Armdrücken gewinnen wird“ – ganz egal, worum es geht).“

Die Herausforderung bestehe laut der Firma darin, „eine einfache Schnittstelle und ein Onboarding für den Massenmarkt zu schaffen (…).“

Kein Fremder in der Welt der Wetten

Wetten seien ein Thema, mit dem Diemer sich bereits befasst habe. Schon bei seiner Masterarbeit an der London School of Economics habe sich der 34-Jährige mit dem Thema „Real-Money vs. Play-Money – Forecasting Accuracy in Online Prediction Markets“ [dt. „Echtgeld vs. Spielgeld – Vorhersagen von Genauigkeiten in Online-Prognosemärkten“] beschäftigt.

Diemer war in den vergangenen Jahren mit seinem Cannabis-Start-up Farmako in die Schlagzeilen geraten. Nach einem angekündigten Börsengang hatte das Manager Magazin berichtet, dass der Konzern seine Umsatzerwartungen nicht erfüllen könne. Im Oktober 2019 verkaufte Diemer Farmako an den kanadischen Konzern Agraflora, der 15 Millionen Euro bezahlt haben soll.

Fraglich ist, wie Diemers neues Projekt unter Berücksichtigung regulatorischer Anforderungen in Deutschland funktionieren wird. Diese haben sich mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 nochmals verschärft.

Regeln zu dezentralisierten Wettplattformen, die mit Kryptowährungen arbeiten, finden sich im neuen Glücksspielstaatsvertrag nicht. Wie der Regulator damit in Zukunft umgehen wird, bleibt abzuwarten.