Deutscher Games-Markt verzeichnet 22 % Wachstum
Der Games-Markt in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 % angewachsen. Rund 4,6 Mrd. Euro gaben die Deutschen für Videospiele und Gaming-Hardware aus. Damit setze sich der Wachstumstrend des letzten Jahres fort, erklärte game – Verband der deutschen Games-Branche am Montag auf der Pressekonferenz der Gamescom.
Ein besonders großer Anstieg der Umsätze um rund 34 % sei in der Kategorie In-Game- und In-App-Käufe zu beobachten. Insgesamt 2 Mrd. Euro hätten die deutschen Gamer dafür investiert.
Für Spielekonsolen und Grafikkarten hätten die Gamer 1,7 Mrd. ausgegeben. Dies entspreche einem Anstieg von 24 %. Darüber hinaus sei auch in Gebühren für Online-Netzwerke deutlich mehr Geld geflossen. Bei einem Umsatz von 278 Mio. Euro entspreche dies einem Anstieg von 18 %.
Die immer noch starke Nachfrage nach Gaming-Produkten begründete der game-Geschäftsführer Felix Falk mit den Lockdown-Phasen im vergangenen Frühjahr. Um mit anderen Spaß zu haben, hätten viele Menschen erneut zu PC, Spielekonsole und Smartphone gegriffen.
Falk führte aus:
Games bieten neben erstklassiger Unterhaltung aber auch viel Potenzial, um die Herausforderungen unserer Zeit wie die Corona-Pandemie, den Klimawandel oder die Digitalisierung unserer Gesellschaft erfolgreich zu gestalten. Leider wird dieses Potenzial in Deutschland noch zu wenig abgerufen – eine Situation, die aktuell mehr als der Hälfte der Deutschen als Problem benennt.
Potenzial der Videospiele für Wirtschaft nicht ausreichend genutzt
Laut einer aktuellen Umfrage des IT-Verbands Bitkom beschäftigten sich rund 50 % der Menschen zumindest ab und zu mit Computerspielen, unabhängig von Geschlecht und Alter.
Die Zahlen sendeten ein klares Signal an die Politik. Um das hohe Potenzial der Gaming-Branche besser ausschöpfen zu können, seien bessere Rahmenbedingungen erforderlich, so Falk.
Games sind die neue Normalität
Die diesjährige digitale Gamescom, die am morgigen Mittwoch beginnen wird, präsentiert sich dieses Jahr mit dem Schlagwort „Games: Die neue Normalität“. Demzufolge dienten die Spiele nicht nur dem Zeitvertreib, sondern fänden auch in anderen Bereichen Einsatz, zum Beispiel in Schulen, Seniorenheimen, Unternehmen oder im Umweltschutz.
Games trügen dazu bei, umweltbewusstes Verhalten zu erlernen. Auch könnten Spiele zur gesundheitsbewussten Ernährung anregen und zu mehr Bewegung motivieren.
Mehr Spiele für weniger Geld
Das Angebot an Abo-Angeboten und Free2Play-Spielen wächst. Noch nie zuvor sei es so günstig gewesen, die neusten Games zu spielen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland.
So sei der klassische Verkauf von Spielen zwar um 14 % von 486 Mio. auf 417 Mio. Euro gesunken, doch die Umsätze in der Branche seien angestiegen. Das liege unter anderem daran, dass es für Abonnenten nicht mehr notwendig sei, ein neues Spiel zu kaufen.
Großer Beliebtheit erfreuten sich zudem die kostenlosen Spiele, die sich durch optionale In-Game-Verkäufe finanzierten. Dieses Geschäftsmodell befürworteten sechs von zehn Spielerinnen und Spieler.