Donnerstag, 21. November 2024

Dänemarks Glücksspielaufsicht verschärft erneut Maßnahmen zum Spielerschutz

Spillemyndigheden Banner draußen|Figur hält Stop Schild

Am Dienstag hat die dänische Glücksspielaufsicht Spillemyndigheden einige Neuerungen bezüglich der Zertifizierung und Lizenzierung von Online Casinos und Online Buchmachern angekündigt, die ab dem 1. Januar 2020 in Kraft treten werden.

Die in Dänemark lizenzierten Online Glücksspielunternehmen werden darin unter anderem aufgefordert, strikte Einzahlungs- und Einsatzlimits einzuhalten und Links zu Hilfsorganisationen sowie zum offiziellen Selbstausschlussregister in ihre Webseiten einzubetten.

Updates auf allen registrierten Webseiten

Seit dem Gambling Act von 2012 reguliert die dänische Glücksspielaufsicht Spillemyndigheden den gesamten Glücksspielsektor des Landes. Fast alle Formen des Glücksspiels sind dabei grundsätzlich legal, unterliegen jedoch sehr strengen Glücksspielgesetzen.

Die Richtlinien und Gesetze, an die sich alle in Dänemark lizenzierten Glücksspielanbieter, insbesondere Online Casinos und Online Buchmacher, zu halten haben, sind in den letzten Jahren mehrmals verschärft worden.

Nachdem die Regierung erst Anfang dieses Monats ankündigte, die Steuern für Online Glücksspielanbieter bis zum Jahr 2021 um 8 % zu erhöhen, sollen schon ab dem 1. Januar 2020 weitere Änderungen in Kraft treten.

Derzeit verfügen insgesamt 47 Online Glücksspielunternehmen über gültige Lizenzen der Spillemyndigheden, um in Dänemark legale Online Casinospiele und Sportwetten anbieten zu dürfen. Auf die 47 Anbieter verteilen sich insgesamt 131 registrierte Glücksspielwebseiten, wobei nicht jeder Anbieter aktuell eine Webseite für Online Glücksspiele betreibt. Dänische Online Glücksspiellizenzen können laut Gesetz für maximal fünf Jahre gültig sein. Danach müssen Anbieter einen Antrag auf Verlängerung der Lizenzierung eingereichen.

Die vorgesehenen Änderungen sollen sicherstellen, dass der Spielerschutz auf dänischen Glücksspielwebseiten optimiert wird.

Die Updates, die dafür auf allen registrierten Webseiten und dazugehörigen Apps durchgeführt werden müssen, betreffen die folgenden Bereiche:

  • Klar erkennbare Lizenzierungsnachweise
  • Informationen und Links zum Selbstausschlussregister
  • Einsehbarkeit aller Spielerkontoaktivitäten
  • Einsatzlimits vor Spielbeginn

Ein besserer Überblick für Spieler

Die geforderten Updates sollen den Online Spielern sowohl mehr Kontrolle als auch einen besseren Überblick über das eigene Spielverhalten verschaffen.

Die umfangreichste Neuerung besteht darin, dass jeder Spieler ab nächstem Jahr vor Spielbeginn ein fixes Einsatzlimit bestimmen muss, dessen Einhaltung seitens der Online Casinos gewährleistet werden muss.

Figur hält Stop Schild

Spieler sollen eigene Einsatzlimits festlegen (Bild: Pixabay)

Die Limits können von jedem Spieler individuell festgelegt werden und sich auf einen Zeitraum von einer Woche oder einem Monat beziehen. Höhere Einzahlungsbeträge und Limits müssen seitens der Casinos weiterhin in Hinblick auf die geltenden Anti-Geldwäsche-Vorkehrungen geprüft werden.

Spielern soll des Weiteren ermöglicht werden, einen umfangreichen Kontoauszug ihres Spielerkontos zu erhalten, in welchem alle Zahlungs- und Spieleraktivitäten klar ersichtlich sind.

Bisher waren derartige Auszüge auf einen Zeitraum von zwölf Monaten begrenzt. Künftig soll es dafür kein Zeitlimit mehr geben.

 

Mit einem Klick zum Selbstausschluss

Wie in vielen anderen europäischen Ländern steigen auch in Dänemark seit Jahren die Zahlen der Problemspieler und Spielsüchtigen an. Neben externen Therapieeinrichtungen und Suchthilfeorganisationen bietet auch die Glücksspielbehörde selbst zwei wichtige Hilfsmaßnahmen für Problemspieler an.

So gibt es das nationale Selbstausschlussregister „ROFUS“, welches dänischen Spielern ermöglicht, sich für einen selbst gewählten Zeitraum von allen Glücksspielaktivitäten auszuschließen.

Die Personendaten werden dafür zentral gespeichert und liegen den Systemen aller Online Casinos vor. Eine erneute Registrierung einer ausgeschlossenen Person wird auf diesem Wege automatisch verhindert.

Darüber hinaus betreibt die Spillemyndigheden seit dem 2. Januar 2019 unter dem Namen „StopSpillet“ eine Telefonseelsorge für Personen, die sich über ihr eigenes Spielverhalten sorgen.

Ende September gab die Behörde bekannt, dass bereits mehr als 500 Dänen den Telefonservice in Anspruch genommen hätten. Die verantwortliche Leiterin, Linda Lomborg, erklärte dazu:

Es ist an sich kein Großer Erfolg, so viele Anrufe zu haben. Für uns besteht das Kriterium des Erfolgs jedoch darin, dass jene, die unsere Hilfe benötigen, wissen, dass es uns gibt. Wir sind glücklich darüber, dass unsere Anrufer sich gut beraten und angeleitet fühlen.

Umso wichtiger sei es daher, dass sich alle Glücksspieler dieser Hilfsangebote bewusst würden. Die Online Casinos und Buchmacher müssen zu diesem Zweck ab Januar umfangreiche Informationen und direkte Links zu den Hilfsangeboten auf ihren Webseiten zur Verfügung stellen.