Montag, 25. November 2024

Crown Resorts: Vorsitzende gesteht Nachlässigkeit bei Geldwäsche-Bekämpfung

In den Ermittlungen gegen den Casino-Betreiber Crown Resorts gibt es neue Erkenntnisse. Wie The Sydney Morning Herald berichtet hat, habe die Crown-Vorsitzende Helen Coonan bei einer Anhörung der New South Wales Independent Liquor and Gaming Authority (ILGA, Seite auf Englisch) am Dienstag eingeräumt, dass das Unternehmen Geldwäsche in seiner Niederlassung im australischen Melbourne „erleichtert“ habe.

Die australischen Behörden ermitteln bereits seit September 2019 gegen Crown Resorts. Am Montag hatte die australische Finanzaufsicht bestätigt, dass diese nun offiziell aufgrund von Verstößen gegen die australischen Anti-Geldwäsche-Gesetze ermittle.

Die ILGA hatte am Montag die Ermittlungen gegen den Casino-Konzern aufgenommen. Die Untersuchungen der ILGA zielen darauf ab, festzustellen, ob Crown die Lizenz für sein neues Casino in Barangaroo, Sydney behalten könne.

Coonan: Versäumnisse waren unbeabsichtigt

Dies habe die Vorsitzende in Reaktion auf Nachfragen nach den Verbindungen des Unternehmens mit seinem größten Junket-Partner für Glücksspielreisen chinesischer Touristen, Suncity, geäußert.

Das Crown-Casino in Melbourne habe Suncity einen VIP-Raum zur Verfügung gestellt. Die Firma war Ende des vergangenen Jahres aufgelöst worden, nachdem kriminelle Verbindungen des CEOs Alvin Chau bekannt geworden waren.

Coonan sei gefragt worden, warum Crown den VIP-Raum von Suncity nicht schon zu einem früheren Zeitpunkt geschlossen habe, nachdem bereits im Jahr 2017 Hinweise auf mögliche Geldwäsche bekannt geworden seien.

Die Hinweise umfassten Aufnahmen, auf denen Bargeld in Plastiksäcken ins Casino transportiert und dort in Chips umgetauscht worden seien. Weiterhin seien im Jahr 2018 5,6 Millionen AUD (rund 3,3 Millionen Euro) in bar in einem Schrank des Suncity-VIP-Raumes gefunden worden, obwohl das Bargeld-Limit bei 100.000 AUD (rund 60.000 Euro) liege.

Der Vorsitzenden zufolge seien die Versäumnisse einem „Mangel an Aufmerksamkeit“ geschuldet:

Es könnte Unfähigkeit oder ein Mangel an Aufmerksamkeit gewesen sein. Ich glaube nicht, dass man absichtlich ein Auge zugedrückt hat.

Die Schuld für die Versäumnisse sehe Coonan zudem nicht beim Board des Unternehmens. Vielmehr seien diese vom Management zu verantworten. Unter anderem werfe sie dem früheren Finanzchef Ken Barton, der im Januar zum CEO ernannt worden war, Nachlässigkeit im Umgang mit den Bankkonten des Unternehmens vor.