Samstag, 23. November 2024

Crown Resorts weist Vorwürfe der Geldwäsche und Korruption von sich

Crown Casino Wasserfront|Crown Casino Leuchtschild

Am Donnerstag fand in Melbourne das jährliche Geschäftsmeeting des australischen Glücksspielunternehmens Crown Resorts statt. Firmenchef John Alexander äußerte sich darin zu den Vorwürfen der australischen Medien in Bezug auf Geldwäsche und Korruption.

Seiner Ansicht nach verfolge die Presse eine klare Anti-Crown Agenda, die auf gänzlich unbewiesenen Anschuldigungen beruhe. Die Presse sei sensationslüstern und Investoren hätten keinen Grund zur Sorge.

Die „Anti-Crown Agenda“

Die im Juli und August dieses Jahres von den Zeitungen The Age, The Sydney Morning Herald und 60 Minutes veröffentlichten Berichterstattungen über die vermeintlichen illegalen Geschäfte von Crown Resorts scheinen noch immer schwer auf dem Unternehmen zu lasten.

 

Vorstandsvorsitzender John Alexander äußerte sich der Presse gegenüber bisher eher zurückhaltend und vage. Immer wieder betonte er lediglich, dass Crown mit kriminellen Machenschaften nichts zu tun haben wolle.

 

Auf dem jährlichen Meeting des Unternehmens am gestrigen Donnerstag in Melbourne soll er australischen Medien zufolge harsche Worte gegen die vermeintlichen Whistleblower sowie die Zeitungen selbst geäußert haben.

 

Zwar gebe es laut dem australischen Nachrichtendienst ABC weder Ton- oder Videoaufnahmen noch ein genaues Transkript des Diskutierten, doch zitierte die Zeitung ABC Alexander wie folgt:

 Es gab einige sensationslüsterne und unbewiesene Anschuldigungen, von welchen sich viele auf Behauptungen von vor mehr als fünf Jahren beriefen. Lassen Sie mich klarstellen, Crown toleriert keinerlei illegale Aktivitäten von Angestellten oder Gästen. Crown hat kein Interesse daran, von Personen benutzt zu werden, die etwas Falsches machen.

Alexander habe des Weiteren erklärt, dass keine der letzten Anschuldigungen der Whistleblower je bestätigt worden seien. Die Berichterstatter verfolgten mit immer wieder aufgerollten Geschichten eine eindeutige „Anti-Crown Agenda“. Die Investoren des Unternehmens hätten keinen Grund zur Sorge.

Laufende Untersuchungen bremsen Geschäfte

Wie The Sydney Morning Herald [Bericht auf Englisch] erläuterte, sei das diesjährige Geschäftsmeeting von ganz besonderer Wichtigkeit gewesen, da es inmitten der umstrittenen Verhandlungen mit dem Casino Magnat Lawrence Ho aus Hong Kong stattgefunden habe.

Crown Casino Leuchtschild

Investor Lawrence Ho sollte 20 % der Firmenanteile kaufen (Bild: Flickr/Abir Anwar)

Der neue Investor sollte ursprünglich 20 % der Crown Anteile erwerben, welche er für 1,76 Mrd. AUD (etwa 1,08 Mrd. Euro) von Hauptaktionär James Packer erhalten sollte.

Die Glücksspielbehörde von New South Wales, die Independent Liquor and Gaming Authority (ILGA), führt jedoch seit Wochen Untersuchungen durch, ob dieser Deal gegen die Lizenzvereinbarungen mit Crown verstößt.

Bisher habe Ho daher in einer ersten Überweisung erst weniger als die Hälfte der Gesamtsumme überweisen können. Der Rest sollte im September beglichen werden, doch dazu kam es nicht.

Neben der ILGA untersucht auch die australische Regierungsbehörde Australian Commission for Law Enforcement Integrity ihrerseits das Unternehmen.

Die Behörde prüft die Vorwürfe, ob es zwischen Crown und der Einwanderungsbehörde zu Bestechungen gekommen sei, um chinesischen High Rollern den Erhalt von Visa zu erleichtern.

High-Roller Profite fallen

Die Untersuchungen scheinen deutliche Auswirkungen auf die laufenden Geschäfte der Crown Resorts zu haben. Wie das Unternehmen im Rahmen des Meetings bestätigte, seien die Profite, die gewöhnlich durch VIP Spieler erzielt würden, innerhalb der letzten drei Monate um 46 % gefallen.

Ein Grund für den Einsturz sei, dass die Geschäftsbeziehung mit Junket Betreiber Suncity im August aufgelöst werden musste. Dem chinesischen Unternehmen wurden zu jener Zeit kriminelle Aktivitäten im Glücksspielbereich vorgeworfen.

Bezüglich Suncity veröffentlichten die Medien erst Mitte dieses Monats vermeintliche Videoaufnahmen, in denen zu sehen ist, wie Millionen Australischer Dollar in Form von Bargeld innerhalb des Crown Casino Melbourne in einer undokumentiereten illegalen Aktion gegen Casinochips ausgetauscht wurden.

Auch hierzu äußerte sich Crown bisher verhalten. Ohne Zweifel scheint das Unternehmen in den folgenden Wochen und Monaten wichtige Entscheidungen treffen zu müssen. Schafft es Crown nicht, seinen Ruf wiederherzustellen, könnten die Profite womöglich weiterhin fallen und Investoren abspringen.