Corona-Krise: Deutsche Automatenwirtschaft fordert Hilfen für Unternehmen und Mitarbeiter
Nachdem die Corona-Krise bundesweit zu Spielhallen-Schließungen geführt hat, fordert Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) Hilfen für 6.000 Unternehmen und 70.000 Mitarbeiter.
Laut dem Dachverband der vier größten Automatenunternehmerverbände Deutschlands habe die Schließung der Spielstätten, „die Unternehmen der Automatenwirtschaft in eine existenzbedrohende Notlage gebracht.“
Georg Stecker, Vorstandssprecher der DAW teilte am Dienstag in einer Pressemitteilung mit, dass die Lage für die Betriebe bedrohlich sei:
„Die rund 6.000 Unternehmen der Automatenwirtschaft in Industrie, Großhandel und vor Ort in den Spielhallen und gastronomischen Betrieben sind wirtschaftlich akut bedroht und mit ihnen 70.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (…). Die Umsätze sind bereits in den vergangenen Wochen zurückgegangen, nun fallen Einnahmen gänzlich weg. Doch Löhne und Gehälter, Mietverträge und andere Verpflichtungen laufen weiter (…).“
Die Länder versuchen mit den Schließungen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Welche Mittel könnten den Automatenunternehmern helfen?
Um die Insolvenz von Betrieben abwenden zu können, fordert Stecker „unkonventionelle Sofortmaßnahmen“.
Zu diesen sollen neben Liquiditätshilfen auch die Aussetzung von Verwaltungsverfahren und steuerliche Entlastungen gehören.
Das Coronavirus ergreift die deutsche Glücksspielbranche
In Deutschland leiden derzeit nicht nur die Automatenunternehmer unter den Auswirkungen des Coronavirus. Auch die deutschen Spielbanken und Wettannahmestellen mussten wegen der Pandemie den Betrieb einstellen. Im letzten Jahr generierte die deutsche Glücksspielbranche mehr als 46 Milliarden Euro. Aufgrund der aktuellen Lage könnten die Umsatz- und Gewinnerwartungen von Zulieferern, Aufstellern und Gastronomen in diesem Jahr signifikant zurückgehen.
Sorge zeigt Stecker hinsichtlich einer möglichen Abwanderung der Spieler in den digitalen Raum.
Angebote von Online-Casinos böten nicht den Jugend- und Spielerschutz, den gastronomische Betriebe gewährleisteten.
Auch in anderen Staaten wird der Ruf nach Hilfe laut
Dass Bund und Länder im Rahmen eines Rettungsschirms auch die Automatenwirtschaft unterstützen werden, scheint sicher. Ob für den Wirtschaftszweig Sondermaßnahmen geschaffen werden, ist jedoch nicht garantiert.
Auch in Großbritannien wurde bereits ein Entlastungspaket für das Gastgewerbe geschnürt. Laut dem Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC) seien hier allerdings noch keine Sonderregelungen für Glücksspielunternehmen geschaffen worden.
Der BGC wünscht sich insbesondere finanzielle Unterstützung bei Lohnkosten und Steuerentlastungen. Ob die deutschen Automatenunternehmer maßgeschneiderte Hilfen erhalten werden, könnte sich in den nächsten Wochen zeigen.