Casinos in Kambodscha jetzt auch geschlossen
Die Casino-Resorts in Kambodscha müssen in der Nacht zum 1. April im ganzen Land bis auf weiteres schließen, ordnete Premierministers Hun Sen gestern an. Mit dieser Maßnahme soll nun auch in Kambodscha die Ausbreitung des Coronavirus bekämpft werden.
Ein 30 Jahre alter Mann, der nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters [Seite auf Englisch] in einem Casino in der Provinz Banteay Meanchey an der Grenze zu Thailand gearbeitet hat, soll sich mit dem Virus infiziert haben.
Am Montag berichtete das Nachrichtenmagazin The East Asian Nation, dass vier neue Fälle von Covid-19 vorlägen. Nach offiziellen Angaben des Gesundheitsministeriums gebe es insgesamt 107 Fälle. 21 Patienten sollen seit Januar genesen sein.
Die Entscheidung, die Casinos zu schließen, kam, als die Zahl der Infizierten in Kambodscha über 100 Fälle erreichte. Es wurde noch keine nationale Sperrung und kein Ausnahmezustand angekündigt. Letzteres werde jedoch in Betracht gezogen.
Zur Schließung der Casinos sagte der Premierminister:
„Dies ist nur eine vorübergehende Schließung, und sie dürfen ihren Betrieb wieder aufnehmen, wenn sich die Situation stabilisiert.“
Premierminister Hun Sen machte keine genauen Angaben, wann die Casinos wieder geöffnet werden dürften. Dies sei sehr stark von der Situation abhängig.
Steuererleichterungen für Casinos in Kambodscha
Die gute Nachricht für die Casino-Betreiber ist die Entscheidung des Ministeriums, dass von den insgesamt 120 Casinos für die Dauer der Schließung keine Steuerabgaben entrichtet werden müssten.
Die Schließung der Grenze zu Virtnam führte zum Einbruch der Umsätze in den Casinos. (Bild: flickr.com,
James Antrobus)
Doch bereits vor der Schließung der Spielstätten seien die Umsätze rückläufig gewesen.
So sei laut Angaben von Donaco International seit der Schließung der Grenze zu Vietnam der Kundenverkehr im Star Vegas Casino in Poitpet erheblich zurückgegangen.
Dies habe die Schließung eines Teils des an das Casino angeschlossenen Hotels zur Folge gehabt. Zahlreiche Mitarbeiter wurden bereits ohne Bezahlung nach Hause geschickt.
Das Yaduoli Casino in Sihanoukville verzeichnete ebenfalls einen Umsatzrückgang, was zur Folge hatte, dass die Mitarbeiter nicht bezahlt wurden. Dies soll zu Protesten geführt und die örtlichen Beamten gezwungen haben, zwischen den Parteien zu vermitteln.
Am Ende sollen die Angestellten ihren Lohn erhalten haben. Jedoch dürften Entlassungen der Mitarbeiter mit der Schließung der Casinos nun unabwendbar sein.