Freitag, 22. November 2024

Casinos Austria International: Weitere Umsatz­rückgänge im 1. Halbjahr 2021

Man Hände Graphik Aufschwung Abschwung

Der Glücksspiel-Konzern Casinos Austria International (CAI) hat am vergangenen Freitag seinen Halbjahresbericht 2021 veröffentlicht. Wie den darin enthaltenen Geschäftszahlen zu entnehmen ist, konnte der Konzern nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2020 noch immer nicht zum normalen Geschäftsbetrieb vor Krisenbeginn zurückkehren. Stattdessen musste die CAI weitere Einbußen bei Umsatz und Erträgen verbuchen.

Noch im April hatte der Konzern im Rahmen seines Finanzberichtes 2020 seine Zuversicht ausgedrückt, dass ein Aufschwung der Weltwirtschaft nicht mehr lange auf sich warten lassen und davon insbesondere die Entertainment-Industrie profitieren würde.

Rückgang der Spielerlöse um 66 %

Die fortwährenden Corona-bedingten Schließungen und Restriktionen hätten die erhoffte Erholung jedoch erneut verzögert, heißt es im aktuellen Halbjahresbericht. So hätten die Brutto-Spielerlöse im ersten Halbjahr 2021 mit 17,79 Mio. Euro um insgesamt 66,3 % niedriger gelegen als im Vorjahreszeitraum mit 52,8 Mio. Euro.

Für die Netto-Spielerträge habe dies einen Rückgang von 28,4 Mio. Euro auf 7,9 Mio. Euro bedeutet. Ebenso wie in H1 2020 habe auch das Konzernergebnis für H1 2021 erneut im Minus gelegen. Die Verluste hätten sich dabei von 10,3 Mio. Euro auf 16,1 Mio. Euro und damit um 56,3 % erhöht.

Die Casinos Austria International Gruppe ist laut eigenen aktuellen Angaben derzeit auf zwölf Märkten aktiv, wobei sich seine Aktivitäten auf dem US-Markt auf das Glücksspiel auf Kreuzfahrtschiffen beschränken. In Deutschland betreibt der Konzern als 100%ige Eigentümerin der Spielbanken Niedersachsen GmbH die zehn Casinos im Bundesland.

Demnächst könnte der Konzern mit Japan auf einem 13. Markt präsent sein. So erhielt die CAI erst Mitte dieses Monats den Zuschlag für das geplante Integrated Resort (IR) in der Präfektur Nagasaki. Erst heute berichtete die Präfektur, dass das zugrundeliegende „Master Agreement“ von beiden Parteien unterzeichnet worden sei.

Besonders auf einigen Kernmärkten des Konzerns seien die Zahlen drastisch eingebrochen. In Deutschland beispielsweise seien im ersten Halbjahr 2020 noch 30,1 Mio. Euro Brutto-Spielerlöse generiert worden. Im Vergleichszeitraum 2021 seien diese dann auf 10,2 Mio. Euro gesunken.

In Belgien seien die Brutto-Spielerlöse um 72,6 %, in der Schweiz um 64,6 %, in Dänemark um 55,1 % und in Ungarn um 77,1 % gesunken. Ein deutlicher Zuwachs hingegen habe in Australien (+ 173 %) und Nordmazedonien (+ 154 %) verzeichnet werden können.

Allerdings gehören Australien und Mazedonien nicht zu den üblichen Kernmärkten des Konzerns. Auch der starke Anstieg der Bruttospielerlöse federt daher die Verluste auf den anderen Märkten nur minimal ab.

Zukunftsaussichten zum Teil ungewiss

In seinem aktuellen Halbjahresbericht zeigt sich die Casinos Austria International Gruppe etwas weniger optimistisch in Bezug auf die Zukunft als noch zu Beginn des Jahres. So rechne der Konzern mit zeitnahen „höheren Inflationsrisiken“ und einer „Straffung der Geldpolitik“ seitens der Notenbank in den USA.

Damit gehe das Risiko einher, dass sich die „Finanzierungsbedingungen an den internationalen Kapitalmärkten bereits im Prognosezeitraum deutlich verschlechtern“. Trotz der allgemeinen globalen Finanzrisiken entwickelten sich die für die Gruppe wichtigsten Wirtschaftsräume jedoch „erfreulich“. Der Konzern verfolge daher auch weiterhin seine internationalen Expansionspläne.

Trotz der Ausnahmesituation wird auch bereits 2021 die mittel- und langfristige Strategie, bestehende Märkte durch Standortverlegung sowie das Eröffnen weiterer Standorte auszubauen und neue Märkte zu lukrieren, weiterverfolgt.

Darüber hinaus eröffne sich der Bereich des Online-Glücksspiels immer weiter. Den Anfang habe in diesem Jahr das zur CAI-Gruppe gehörige Schweizer Casino in Lugano gemacht. Ob die Spielbanken in Niedersachsen eines Tages folgen könnten, ist jedoch vom dortigen Landesglücksspielgesetz abhängig.