Montag, 25. November 2024

Spanischer Casino-Milliardär macht kleine Stadt zum reichsten Ort des Landes

Katalonien

Der Casino-Mogul Manuel Lao Hernández hat die katalanische Kleinstadt Matadepera zum reichsten Ort Spaniens gemacht. Wie lokale Medien in dieser Woche berichtet haben, betrage rein statistisch das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen nach Angaben des Finanzamtes dort nun 218.788 Euro.

Damit habe Matadepera den vormals „reichsten“ Ort Spaniens, Pozuelo de Alarcón (Madrid), im Ranking des höchsten durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens abgelöst. Grund für die Änderungen in der Statistik sei nach Medienmeldungen der Verkauf des Glücksspielunternehmens Cirsa im Jahr 2018 durch Hernández, den ehemaligen Inhaber und Einwohner Matadeperas, gewesen.

Cirsa ist ein spanisches Glücksspielunternehmen, das im Jahr 1978 gegründet wurde und mittlerweile in mehr als 70 Ländern präsent ist. Es wurde von dem Unternehmer Hernández gegründet, der neben dem Glücksspielsektor in der Hotel-, Immobilien- und Finanzbranche aktiv ist. Im Jahr 2018 erwarb die nordamerikanische Blackstone Group Cirsa laut Wirtschaftsmagazin Economía Digital für schätzungsweise 2 bis 2,5 Mrd. Euro [Seite auf Spanisch].

Ruhige Stadt mit „diskreten“ Einwohnern

Matadepera ist eine Stadt mit weniger als 90.000 Einwohnern, die rund 40 km von der katalanischen Hauptstadt Barcelona entfernt ist. Rund ein Zehntel der Einwohner, die nach eigenen Aussagen „überhaupt nicht glamourös“ seien, wohnt im historischen Zentrum der Stadt, der Rest in den Vierteln, die im Umland entstanden sind.

Aufmerksamkeit hat die sonst ruhige Stadt am vergangenen Dienstag erlangt, als die spanische Finanzbehörde die Einkommensstatistiken aus dem Jahr 2018 veröffentlicht hat. Jahrelang habe der Ort Pozuelo de Alarcón zuvor die Statistiken angeführt. Nun sei das Pro-Kopf-Einkommen dort allerdings auf 58.000 Euro zurückgefallen.

Ein pensionierter Geschäftsmann aus Matadepera erklärt:

Meine Frau hat es in den Nachrichten erfahren und ist sehr erschrocken. Es ist geradezu eine Aufforderung an die Diebe.

In der Gegend gebe es bereits jetzt drei bis vier Einbrüche im Monat, obwohl die Häuser gut gesichert seien. Man habe daher eine Art Nachbarschaftspatrouille mobilisiert.

Ob der Verkauf des Glücksspielunternehmens Cirsa und ein damit einhergehendes erhöhtes Einkommen von Laos Hernández tatsächlich für das erhöhe Einkommen verantwortlich sei, sei nicht sicher zu sagen.

Einige dazu befragte Unternehmer aus der Region hätten jedoch bestätigt, dass es keine anderen Gründe hierfür geben könne.