Ende Oktober ist Schluss: Vorgezogenes Ende für Spielbank Sylt
In Deutschlands nördlichstem Casino gehen früher als gedacht die Lichter aus. Nachdem der Betreiber Spielbank SH GmbH bereits im April das Aus für die Spielbank Sylt zum Ende des Jahres verkündet hatte, wird nun der 31. Oktober als letzter Besuchstag genannt.
Das Aus erfolgt dabei in knappen Worten. So heißt es auf der Casino-Webseite „Der gesamte Spielbetrieb schließt am 31.10.2021“. Einem Bericht der Sylter Rundschau zufolge begründe Spielbank-Geschäftsleiter Björn Höhne den Entschluss mit „Rückbauverpflichtungen“ an dem Mietobjekt.
Der Redaktion von she.de gegenüber habe Höhne erklärt:
Ich kann bestätigen, dass wir bereits Ende Oktober schließen. Letzter Spieltag ist am 31. Oktober. (…) Die Zeit bis Jahresende benötigen wir für den Rückbau des Mietobjekts, um es der Gemeinde Sylt zum Jahresende besenrein übergeben können. Das kann man sich so ähnlich vorstellen wie bei einer normalen Wohnungsübergabe. Die Räume müssen im Grunde nackt sein.
Mit der nun erklärten Schließung geht die mehr als 72-jährige Geschichte der Spielbank auf Sylt zu Ende. Diese hatte bereits wenige Jahre nach dem Krieg im Juni 1949 erstmals ihre Türen für Besucher geöffnet – allerdings nicht für alle, denn bis 1977 durften Inselbewohner das Casino als Spieler nicht betreten.
Doch in der vergangenen Zeit war vom Glanz früherer Jahre nicht mehr viel zu spüren gewesen. Die Corona-Pandemie tat ihr Übriges, sorgte sie doch für längere Schließungen und hohe Einnahmeausfälle auf Seiten der Betreiber.
Erfolglose Suche nach neuem Standort
Die Suche nach einer adäquaten Ersatz-Location war auf der teuren Insel nach dem Ende des Mietvertrages nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Daher entschloss sich das Management der Spielbank SH GmbH zur Beendigung des für Jahrzehnte währenden Casino-Gastspiels auf Deutschlands mondäner Nordseeinsel.
In den ehemaligen Casino-Räumlichkeiten im Sylter Rathaus werden dann ab Anfang 2022 voraussichtlich wieder Verwaltungsaufgaben erledigt. Spieler, die bei Poker, Roulette oder Black Jack künftig ihr Glück versuchen möchten, müssen ab dem 1. November in die Spielbanken von Flensburg, Kiel, Lübeck oder Schenefeld bei Hamburg ausweichen.