Glücksspielanbieter bwin startet neue Werbekampagne für Deutschland
Am Dienstag hat das österreichische Glücksspielunternehmen bwin per Pressemitteilung auf seine aktuelle Werbekampagne in Deutschland aufmerksam gemacht. Im Fokus stehen die deutschen Fußballclubs sowie die deutsche Nationalmannschaft.
Trotz der komplizierten rechtlichen Lage zum Thema Glücksspielwerbung werden bwins neue Spots und Werbebotschaften seit dem 14. November über verschiedene deutsche TV-Sender und Online Plattformen ausgestrahlt.
Maßgeschneidert für deutsche Fußballfans
Der international agierende Glücksspielanbieter bwin hat sich in diesem Jahr insbesondere dem deutschen Glücksspielmarkt zugewandt. Bereits im Januar startete das Unternehmen im Rahmen seiner Partnerschaft mit dem Deutschen Fußball-Bund seine Werbekampagne „Das ist unser Spiel“.
bwins Werbespot zeigt emotionale Fußball-Szenen (Bild: YouTube/bwin)
Um auf diese Kampagne aufzubauen, lässt bwin seit Mitte des Monats einen Werbespot unter dem Titel „Hassliebe“ ausstrahlen. Der Spot fokussiert auf die starken Emotionen, die der Fußball bei seinen Fans hervorruft und zeigt dramatische Spielszenen und heftige gefühlsgeladene Fanreaktionen.
Im Fokus stehen vor allem die von bwin gesponsorten Clubs: Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Union Berlin, FC St. Pauli und Dynamo Dresden.
Der kurze Werbespot schließt mit der Botschaft „Du bist Fußball und wer dich liebt, muss Einsatz zeigen.“, gefolgt von bwins Slogan „bwin – Das ist unser Spiel“.
Stephan Heilmann, verantwortlicher Leiter für bwins deutschsprachige Abteilung, erklärt dazu:
Die Kampagne setzt den Fokus auf unsere Sponsorships mit dem DFB und den Clubs. Mit unserer Inszenierung setzen wir wieder einmal Maßstäbe. Wir sind ganz nah am Fan. Denn das Kundenverständnis steht bei uns an erster Stelle. Deshalb ist Authentizität in der Markenführung zentral für uns.
Der Werbespot ist aktuell unter anderem auf den TV-Sendern DAZN, Eurosport, ORF, ProSieben, RTL, Sky und SPORT1 sowie auf bwins diversen Social Media Plattformen zu sehen.
Darüber hinaus macht bwin auf über die Printmedien auf die neue „Hassliebe-Kampagne“ aufmerksam und schaltet auf den Online Nachrichtenportalen von Bild, Spiegel und Kicker entsprechende Anzeigen und Banner.
Die bwin Interactive Entertainment AG wurde im Jahr 1997 in Wien gegründet und ist Teil der britischen Glücksspiel-Dachorganisation GVC Holdings, zu deren Marken auch andere bekannte Online Glücksspiel Anbieter wie Ladbrokes Coral, Sportingbet und Partypoker zählen.
Neben Lizenzierungen durch die UK Gambling Commission und den Gibraltar Gambling Commissioner hält bwin auch Schleswig-Holstein aktive Glücksspiellizenzen.
bwin darf somit seine Sparten für Online Sportwetten und Online Casino in Schleswig-Holstein legal zur Verfügung stellen. Sportwetten außerhalb dieses Bundeslandes werden im Rahmen einer Übergangsregelung auf Grundlage des § 9 Glücksspielstaatsvertrag nach wie vor bundesweit geduldet.
Umstrittene Glücksspiel-Werbung und Sponsoring
Während die neuen Werbespots und Botschaften jetzt bereits seit zwei Wochen ausgestrahlt werden, bleibt das Thema der Glücksspielwerbung in Deutschland höchst umstritten.
Entsprechend der deutschen Rechtslage ist das Werben für legale (bzw. geduldete) Online Sportwetten-Angebote zwar grundsätzlich erlaubt, jedoch darf die Werbung keinerlei Elemente der in Deutschland illegalen Online Casinospiele (z.B. Online Slots, Online Poker oder Online Roulette) enthalten.
Der DFB wurde der illegalen Glücksspielwerbung beschuldigt (Bild: Flickr/
Marco Verch)
Zu einem Problem wurde diese komplizierte Regelung zuletzt im März dieses Jahres. Das Innenministerium Baden-Württembergs ermahnte nämlich im Namen der Glücksspielaufsichten der Länder in einem gemeinsamen Brief den DFB wegen vermeintlich illegaler Glücksspiel-Werbung.
Das Ministerium berief sich dabei auf die sogenannte „Dachmarkenwerbung“, ein Konzept, welches besagt, dass das Werben für eine bestimmte Produktsparte einer Marke immer gleichzeitig auch eine Werbung für alle anderen Sparten jener Marke darstellt.
Der Vorwurf im Fall bwin lautete, dass die im Sponsoring vereinbarte zielgerichtete Werbung für die legalen Sportwetten des Anbieters automatisch auch eine indirekte Werbung für die illegalen Casinospiele sei.
Trotz der Mahnungen beendeten weder der DFB noch die verschiedenen mit bwin kooperierenden Fußballclubs ihre überaus lukrativen Sponsoren-Partnerschaften.
Da diese Partnerschaften im Lichte der aktuellen Kampagne wieder verstärkt in den Fokus rücken, könnten die Diskussion in naher Zukunft erneut aufflammen.
Sollten sich die sechzehn deutschen Bundesländer im nächsten Jahr jedoch tatsächlich auf einen dritten Glücksspielstaatsvertrag einigen, könnte auch der Bereich der Glücksspielwerbung möglicherweise eine eindeutigere gesetzliche Grundlage erhalten.