Britischer Postbote stiehlt Pakete, um Glücksspielsucht zu finanzieren
Eine ehemaliger Postbote aus dem britischen Haydock ist vom Crown Court in Liverpool wegen Diebstahls und Hehlerei zu einer 12-monatigen Bewährungsstrafe und 70 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden.
Mark Anthony Foster (39), der 16 Jahre für die Royal Mail gearbeitet hatte, stahl über einen Zeitraum von 9 Monaten elektrische Geräte wie Mobiltelefone aus Paketsendungen und verkaufte diese anschließend im Internet.
Wie die Zeitung St Helen Star berichtet, habe sich der verursachte Schaden auf mehr als 7.000 GBP belaufen. Der vorstrafenlose Mann hatte angegeben, das Geld zur Finanzierung seiner Glücksspielsucht benötigt zu haben.
Fälle von Kriminalität und Spielsucht sind keine Seltenheit in Großbritannien
In Großbritannien ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Fällen gekommen, in denen Angestellte ihre Arbeitgeber bestohlen haben, um ihre Glücksspielsucht zu finanzieren. So wurde eine 44-Jährige Schulmitarbeiterin im Herbst 2019 wegen Diebstahls von 27.000 GBP zu einer 34-monatigen Haftstrafe verurteilt.
Anwalt bittet um milde Strafe
Vor seiner Verurteilung hatte Fosters Anwalt das Gericht um eine milde Strafe gebeten. Sein Mandant habe in der Vergangenheit einen guten Charakter gezeigt und sei ein produktiver Mitarbeiter der Royal Mail gewesen.
Lediglich seine Spielsucht habe ihn zu der Ausnahmehandlung gezwungen:
„Es ist eine relativ einfache Erklärung, um die Finanzen dieses Mannes steht es nicht gut und er ist spielsüchtig. Die Versuchung überwältigte ihn (…). Für einen Zeitraum von neun Monaten hat er diese Straftaten begangen (…), um hauptsächlich seine Spielsucht zu finanzieren (…). Er ist äußerst reuig und wahrscheinlich dankbar, dass diese Angelegenheiten ans Licht gekommen sind, zumindest wurde dem jetzt ein Ende gesetzt.“
Eine Haftstrafe, so der Verteidiger, sei vor allem deshalb unangemessen, weil Foster seine Tätigkeit bei der Royal Mail freiwillig aufgegeben und sich bereits einen anderen Job gesucht habe.
Das Liverpooler Gericht glaubte den Beteuerungen der Verteidigung und verzichtete auf die Verhängung einer Freiheitsstrafe. Teuer zu stehen kam den 39-Jährigen die Spielsucht aber dennoch. Mehr als 12.000 GBP wurden Fosters Rentenfond entnommen, um die Opfer zu entschädigen und die Gerichtskosten zu bezahlen.