Britische Werbeaufsicht ermahnt Glücksspiel-Anbieter zur Rücksicht
Die britische Werbeaufsicht, die Advertising Standards Authority (ASA), hat Glücksspiel-Anbieter angesichts der fortwährenden Corona-Pandemie aufgerufen, besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Veröffentlichung von Glücksspielwerbung zu treffen.
Wie die ASA am Dienstag auf ihrer Webseite mitgeteilt hat, seien Verbraucher in der jetzigen Zeit besonders anfällig für die Gefahren des Glücksspiels. Die Lockdowns während der nationalen Gesundheitskrise schüfen in Großbritannien ein „gefesseltes Publikum“, das unsicher über seine finanzielle Zukunft sei.
Online-Glücksspielwerbung ist in Spanien bereits verboten
Um spanische Konsumenten während der Zeit der Corona-Ausgangssperren zu schützen, hat die spanische Regierung zu Beginn des Monats Werbung für Online-Glückspiele weitgehend verboten. Werbespots dürfen einzig in den Nachtzeiten zwischen 1:00 Uhr und 5:00 Uhr ausgestrahlt werden.
Auf welche Personen sollen die Betreiber Rücksicht nehmen?
Laut der ASA (Link auf Englisch) komme es in der derzeitigen Situation vor allem darauf an, diejenigen Personengruppen zu schützen, deren wirtschaftliche Existenz durch das Coronavirus bedroht sein könnte. Für sie dürfe die Werbung nicht den Eindruck erwecken, als handele es sich beim Glücksspiel um einen Ausweg aus der Realität.
In einer Pressemitteilung schreibt die Werbeaufsicht:
„Viele Menschen sind besorgt und unsicher über die Zukunft, und eine beträchtliche Anzahl ist mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Für einige kann Glücksspiel sogar als Flucht aus dieser Situation angesehen werden, in der sie sich jetzt befinden. Diese Verletzbarkeit erhöht die mit Glücksspielen verbundenen Risiken.“
Geschütz werden sollen aber nicht nur Personen, denen eine soziale Schieflage droht. Auch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten nicht mit Glücksspielwerbung konfrontiert werden.
Ein Appell an Verbraucher
Einen Appell richtet die ASA in diesen Tagen auch an die britischen Verbraucher. Sie werden ermutigt, missbräuchliche Werbeinhalte bei den Kontrolleuren zu melden.
Diese umfassten unter anderem Material mit Bezug zur Corona-Krise und dem Versprechen, dass Glücksspiel einen Ausweg aus Langeweile und familiären Konflikten biete.
Werbetreibende, die Botschaften dieser Art verbreiten, müssten mit „energischen Maßnahmen“ rechnen, wie es von den Regulatoren heißt.